Die Brigachtaler Fußballer wagen einen großen Schritt in der Vereinsgeschichte. Die Kunstrasenaktion ist mit "Der FCB wird grün" betitelt. Zum Auftakt kommen 5000 Euro zusammen. "Das ist schon einmal sehr schön", freut sich Frank Ritzmann seitens des Vorstands. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: 207 000 Euro muss der FC Brigachtal für den Kunstrasen aus eigener Tasche berappen / Aktion initiiert

Die anfänglich mit Skepsis betrachteten Kunstrasen-Sportplätze haben sich etabliert, künftig will auch der FC Brigachtal auf grünem Polyamid antreten und das Kapitel Sandplatz schließen.

Brigachtal. Zum Auftakt der Kunstrasenaktion war das Interesse im Clubheim groß, die Fußballer demonstrierten Solidarität und freuten sich über die ersten Spendeneingänge. "Der FCB wird grün!" – mit diesem Slogan geht es voran, am Ende muss der Verein die stolze Summe von 207 000 Euro aufbringen. Zu diesem Eigenanteil kommt eine halbe Million aus der Gemeindekasse, der Badische Sportbund steuert 93 000 Euro bei.

Mit dem Anlegen des großen Kunstrasenplatzes ist es aber noch längst nicht getan. Der FC will den Trainingsplatz zum Kleinspielfeld machen, die Zaunanlage und die Leuchtkörper der Flutlichtanlage erneuern sowie weitere Parkplätze zwischen Narrenhalle und dem Domizil der Sportschützen anlegen – nicht umsonst spricht Frank Ritzmann seitens des Vorstands von einem Jahrhundertprojekt.

"Heute und hier im Clubheim startet die Aktion, wir stellen das Ding jetzt scharf", so Ritzmann. Auf die Fußballer kommt eine Menge zu. Der mit seiner ersten Mannschaft in der Kreisliga A aktive FC Brigachtal hat natürlich viel Eigenarbeit zu leisten. Der "Anpfiff zum Parzellenkauf" ist jedoch erfolgt, jetzt muss viel kommuniziert und geworben werden.

Die Finanzierung des künftig 90 auf 59 Meter messenden Fußballplatzes läuft in eigentlich schon bekannter Manier ab, beispielhaft darf die DJK Donaueschingen genannt werden. Jeder Geldgeber respektive Spender bekommt Parzellen in einheitlicher Größe zugeteilt, final hängt im Clubheim eine mit Namen versehene Infotafel. Es gibt auch die Möglichkeit anonym zu spenden, für Firmen dürfte des Weiteren auch die künftige Bandenwerbung interessant sein.

Das Anlegen eines Kunstrasens in Brigachtal kann natürlich diskutiert werden, schließlich hat ein solcher nach wie vor nicht die Vorzüge eines Naturrasens. Das heimische Klima ist aber nicht zu unterschätzen, die sich pro Saison ergebenden Spielausfälle sprechen für sich. Zudem kann auf Polyamid auch bei großer Feuchtigkeit und Kälte trainiert werden. Sind die Temperaturen sehr weit im Keller, ist ein Naturrasen oder Sandplatz für sportliche Belange nicht mehr nutzbar. Apropos Sand- oder auch Hartplatz: Jener in Brigachtal kommt optisch noch gut daher, unter dessen Oberfläche sieht es anders aus. "Würden wir am Sandplatz festhalten, müsste dieser auf alle Fälle saniert werden. Die Belagsschicht ist einmal zehn und dann wieder 30 Zentimeter stark, die von uns durchgeführten Versickerungstests verliefen alles andere als gut", war im Zuge der Kunstrasenaktion noch zu hören.