Die Dame des Hauses hat genug und stemmt sich gegen das Paschagehabe. Der Brigachtaler Gesangsverein bietet in der Kirchdorfer Sport- und Festhalle ein fast schon geschliffenes Weihnachtstheater, die vielen Probenabende zahlen sich aus. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Der Dreiakter wurde in der Kirchdorfer Sport- und Festhalle in alemannischer Mundart präsentiert

Beste Stimmung, Schenkelklopfer, routinierte Laienschauspieler und eine besonders breite Bühne – mit seinem Weihnachtstheater überzeugte der Brigachtaler Gesangsverein Harmonie einmal mehr.

Brigachtal. Diesmal hieß es "Petri Heil und Waidmanns" Dank, der Dreiakter aus der Feder Bernd Gombolds wurde in der Kirchdorfer Sport- und Festhalle proper und in alemannischer Mundart präsentiert. Das Publikum schmunzelte und lachte, die geübten Harmonie-Darsteller schienen kein einziges Mal stolpern zu wollen und haben sich auf ihr Theaterwochenende ausgiebig vorbereitet. Gerda (Heidi Müller) ist einerseits Dame des Hauses und andererseits zum Dienstmädchen degradiert, sehr lange kann das natürlich nicht gut gehen.

Ein fast schon geschliffenes Weihnachtspiel

Weder Mutter- noch Hochzeitstag bringen Gatte Rudi (Achim Bartler) dazu, auch nur einmal an seine Gemahlin zu denken, Sohn Simon (Jens Oberföll) und Rudis Bruder Hermann (Michael Maier) haben dieses Frauenbild übernommen und machen es Gerda ebenfalls schwer. Schließlich zieht diese die Reißleine und gönnt sich ein paar Tage Auszeit, die ausgewiesenen Paschas Rudi und Hermann nutzen die Gelegenheit und laden sich zwei zuvor in einem einschlägigen Etablissement kontaktierte rassige Italienerinnen ein.

Achim Bartler erspielte sich als Rudi wiederholt Zwischenapplaus

Auf der Kirchdorfer Bühne lagen die Gummistiefel des passionierten Anglers Rudi herum, Simon klopfte die schmutzigen Fußballschuhe auf dem Tisch aus, Jäger Hermann lagerte ein geschossenes Reh in der fiktiven Wäscheküche zwischen - in der Folge türmten sich nicht allein die Flaschenberge. Gekonnt und passend überzeichneten die Schauspieler Gombolds Charaktere und drifteten bei Bedarf auch ins Banale ab, so darf Landtheater sein, auch wenn es im Advent präsentiert wird!

Das Durcheinander näherte sich seinem Ende, und der Denkzettel – vor allem für Rudi – zeichnete sich ab, der Dreiakter gewann abschnittsweise an Fahrt und ließ das Publikum nicken und klatschen. Achim Bartler erspielte sich als Rudi wiederholt Zwischenapplaus und steigerte sich von Minute zu Minute, beim Anblick von Harald (Daniel Engler), dem Komplettveganer und neuen Freund von Rudis und Gerdas Tochter Tina (Heike John), schlug so mancher gar die Hände vors Gesicht.

Die Auszüge: "Wenn man 28 Jahre verheiratet ist, braucht man nicht mehr an Wunder glauben." oder "Lieber faul und satt als fleißig und hungrig." sowie "Ach, Blumen zum Hochzeitstag. Die kosten ein Vermögen und landen nach drei Tagen im Dreckeimer."