Pater Manfred Friedrich (hinten Mitte) im Kreise seiner Schulkameraden, von links Adolf Strobel, Annemarie Weber, Franziska Kramer, Getrud Hirt, Otto Hirt, Peter Manfred Friedrich, Adolf Blenkle, Anneliese Zirlewagen, Lioba Sailer, Siegfried Brugger und Ernst Zirlewagen. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatbesuch: Pater Manfred Friedrich kommt gerne nach Bräunlingen / Cousinenausflug mit dem Bähnle

Von Dagobert Maier

Er komme immer wieder gerne nach Bräunlingen, wo er seine Jugendjahre verbracht habe und noch viele seiner Schulkameraden sowie Verwandte wohnen.

Bräunlingen. Dies betonte Bräunlinges Missionspater Manfred Friedrich immer wieder. Im Rahmen seines Heimaturlaubes kam er nach Bräunlingen, um mit "seinen Bräunlingern", wie er sagte, über alte und neue Zeiten zu plaudern. Dabei stand der Cousinenausflug mit der Sauschwänzlebahn und das Treffen mit den Schulkameraden neben der mit der katholischen Pfarrgemeinde in der Remigiuskirche gefeierten heiligen Messe im Mittelpunkt des Besuchswochenendes.

"Soll ich zum Pressebild meine Paterkutte wieder anziehen, damit ich standesgemäß aussehe?", fragte Pater Manfred seine Schulkameraden im Café Gehringer – was zeigte, dass er sich auch ohne Patergewand im Kreise seiner Schulfreunde sehr wohl fühlte. Neben Geschichten aus der Schulzeit gab es auch über Neueres viel zu berichten und zu lachen, bevor der Pater nach Freiburg zurückfuhr.

"Gott ist für uns Mensch geworden und der Weg zu ihm ist gradlinig und führt nicht im Kreise rum, wie die Sauschwänzlebahn", sagte Pater Manfred, der in seiner Ansprache auf die "gleitende Gleichgültigkeit" in der Gesellschaft hinwies. Er erinnerte an seine erste heilige Kommunion 1945, bei der ihm der damalige Pfarrer einige für ihn wichtige Worte mit auf den Weg gab. "Das Gefühl für den Menschen und die Hoffnung für jeden Tag zu haben erhielt ich damals als Leitgedanke, was mich mein Leben begleitete", sagte Pater Manfred. Er erinnerte an die Skepsis vieler, als er in die Japan- und Korea-Misson ging, in der er nun über 50 Jahre, nicht nur im seelsorgerischen Bereich, den Glauben an Gott näher brachte. Amen und Halleluja seien zwei Worte gewesen, die in allen Sprachen Gültigkeit haben, so Pater Manfred rückblickend.

Er hob in seinen vom missionarischen Gedankengut geprägten Worten zur Gemeinde den Wert des einzelnen Menschen hervor, was gerade heute immer wieder betont werden solle. Ein Erlebnis am Flughafen, als viele Leute an ihm vorübergingen, habe dies kürzlich noch verstärkt.

Pater Manfred Friedrich wurde 1936 in Freiburg geboren und kam während der Kriegswirren mit seinen Eltern nach Bruggen. Nach der Schule erlernte er den Beruf des Buchdruckers. Einige Jahre später ging er ins Franziskanerkloster nach Fulda und wurde dort zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er in Freiburg und etliche Bräunlinger erinnern sich noch an die Nachprimiz in der Stadtkirche. Kurze Zeit später erhielt er von seinem Orden den Auftrag, in die Japan-Mission zu gehen. Neben Japan auf der Insel Hokaido in Harboro wirkte Pater Manfred auch in Südkorea und auf den Philippinen. Neben dem seelsorgerischen Bereich ist er auch im Sozialen sehr aktiv, was sich unter anderem im Bau von Kirchen und dem Aufbau von Kindergärten zeigte. Pater Manfred legt großen Wert auf den menschlichen Kontakt und dabei nicht nur auf die Unterstützung bei seelischer Not. 35 Missionare seines Ordens sind weltweit tätig. Am 20. Juli 2014 konnte Pater Manfred Friedrich in Japan sein 50. Priesterjubiläum feiern.