Foto: W. Kropfreiter

Verein Lapis Phisosophorum lässt Besucher auf dem alten Bolzplatz staunen. Leinenzelte auf der grünen Wiese.

Bräunlingen - Außergewöhnlich gutes Wetter begünstigte die dritte Auflage des Mittelalterlichen Marktes Lapis Historica organisiert vom Bräunlinger Verein Lapis Phisosophorum am Pfingstwochenende auf dem alten Bolzplatz hinter der Sporthalle. Schon Mitte der Woche standen die ersten weißen Leinenzelte auf der grünen Wiese und der Zulauf entwickelte sich bis zum Freitag zu einem kleinen Mittelalterlichen Zelt Dorf.

Die Wappen der einzelnen Sippen werden präsentiert und man richtet auch sein Nachtlager mit Fellen und Feldbetten in den Unterkünften und natürlich eine Feuerstelle ein.

Es ist eine kleine Zeitreise, wenn die Besucher vom Eingangsbereich her das Marktgeschehen betreten. Und so geben die Marktbeschicker und mittelalterlich Gewandeten, der Veranstaltung das Flair des Besonderen mit den vielen kleinen Details rund um ihre Behausungen – Geschichte zum anfassen. Man kennt sich und ist viel unterwegs, lebt, kocht und schläft im Mittelalter. Bis zu viermal im Jahr ist Robin aus Lenzburg in der Schweiz im Kanton Aarau mit seinen Freunden unterwegs, um in das längst vergangene Zeitalter zu reisen. Die Vorbereitungen nehmen viele Stunden in Anspruch und sind vom Verladen über den Transport und dem Aufbau immer wieder eine Herausforderung, so erzählt er. Man präsentiert sich immer wieder neu und verändert ständig etwas. Stolz präsentiert er seine Waffensammlung mit verschiedenen Schwertern und Äxten, die sie bei den Schaukämpfen benutzen und die schon mächtig Hiebspuren zeigen.

Die Waffen sind schwer und beim Kampf nicht einfach zu führen, hier in Bräunlingen kämpft er allerdings nicht. Man Fachsimpelt mit Gleichgesinnten, die aus der Nähe von Rottweil kommen und ihren Schaukampf mit Palaver und einer Wirtshausschlägerei eröffnen. Aber nicht nur bei den Schweißtreibenden Schwertkämpfen kamen die Zuschauer und Besucher auf ihre Kosten, auch die Wasserschlachten für Jedermann kamen bei den glühend heißen Temperaturen gut an und die Feuershow jeden Abend heizte noch einmal mächtig ein. Ein Tanzkurs zu Beginn des Marktes am Freitagnachmittag und eine Bauernolympiade an den darauffolgenden Tagen mit Preiswühltisch war angeboten.

Die Märchenerzählerin hatte Geschichten für Alt und Jung parat und fand aufmerksame Zuhörer. Die Zahlreichen Händler boten ihre Waren wie Lederprodukte, Gegenstände aus Holz, Schmuck, Kleidung, Pfeil und Langbogen, Hörner und allerlei Kunsthandwerk, das Stilecht und mit viel Liebe zum Detail präsentiert wurde. Auch der Blick in die Zukunft war bei einer Wahrsagerin möglich. Die Kleinen Besucher konnten sich ihr Holzschwert selbst bemalen, sich beim Bogenschießen messen oder einfach nur ein Stockbrot im offenen Feuer backen. Allerlei Spielleut’ sorgten im voll besetzten Verpflegungszelt für lustige Weisen und brachten so manches Schurkenlied zum Besten und animierten ihr Publikum zum mittrinken und mitschunkeln.

Schon in der Nacht hatte der Veranstalter damit begonnen ein Spanferkel auf dem Spieß zu grillen, was neben vielem anderem zum kulinarischen Genuss beitrug. Doch waren es vor allem die kühlen Getränke, die reißenden Absatz fanden und die schwül-heißen Temperaturen auf dem idealen Gelände in Bregnähe erträglicher gestalteten. Manch einer der Ritter und Burgfräuleins, steckte seine Füße in ein Gefäß mit kaltem Wasser und freute sich, dass wenigstens in der Nacht etwas Kühle ins Lager einzog. Am Sonntagmorgen fand wie im letzten Jahr ein Feldgottesdiens