So wie auf dieser Wiese eines ehemaligen Magerrasens bei Hüfingen soll den Bienen in Bräunlingen ein entsprechendes Nahrungsangebot serviert werden. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Bienenweiden sollen auf die Tagesordnung

Bräunlingen-Unterbränd (guy). Wie wichtig Insekten und besonders Bienen sind, das wird oft betont. Jeder hat sicher schon einmal gehört, dass ohne sie die Pflanzen eingehen und schließlich eine kahle Ödnis vorherrschen würde. Pflanzen brauchen Bienen als Bestäuber, um ihre Pollen verbreiten und sich so vermehren zu können. Die Biene ist also eines der wichtigsten Nutztiere überhaupt.

Und als solches hat es Probleme. Vor allem dann, wenn die Nahrung knapp wird. Gemeinden sind bestrebt, auch hinsichtlich möglicher Punkte für das Ökokonto, den wichtigen Insekten entsprechende Flächen zur Verfügung zu stellen, die rein mit Pflanzen bestückt werden, von deren Pollen sich die Bienen ernähren können. In den landwirtschaftlich genutzten Flächen besteht oftmals keine Möglichkeit, eine Wiese einfach wachsen zu lassen und den Bienen ein entsprechendes Angebot zu geben.

In Döggingen wurden bereits mehrere Kleinparzellen entsprechend bepflanzt, jedoch nicht mit dem gewünschten Ergebnis, wie Alexander Misok, Bräunlingens stellvertretender Stadtbauamtsleiter weiß: "Mit dem reinen Bepflanzen ist es nicht getan. Solche Bienenweiden brauchen einen besonders nährstoffarmen Boden". Das hinzubekommen, könne bis zu 20 Jahre in Anspruch nehmen. "Es braucht Geduld. Wenn es sich etabliert hat, ist es ein Erfolg", sagt Misok.

Das Thema soll nun im Ortschaftrat Unterbränd auf die Tagesordnung: "Wir wurden bereits von drei Imkern angesprochen. Es geht jetzt darum, einen Suchlauf zu starten und zu schauen, welche Flächen eventuell für eine Bienenweide infrage kommen würden", sagt Misok. Das gehe nicht von heute auf morgen und der Ortschaftsrat müsse entscheiden, welche Gebiete man sich anschaut. Notfalls könne man Haushaltsmittel beantragen.

Künftig verstärktes Thema

Misok rechnet damit, dass sich die Gemeinden der Region in den kommenden Jahren verstärkt diesem Thema widmen werden: "Das wird ein eigener Arbeitsbereich werden und uns viel beschäftigen", erklärt er. In Unterbränd gebe es eventuell direkt bei der neuen Brändbachhalle geeignete Flecken. Dabei werde sogar eine Entlohnung in Erwähnung gezogen, wenn passende Flächen zur Verfügung gestellt werden.

Über den Naturpark Südschwarzwald könne das Saatgut für die Bienenweiden bestellt werden. Dort habe man mittlerweile auch dazugelernt, erklärt Ansgar Barth, der rund um Unterbränd zahlreiche Streuobstwiesen betreut: "Man hat das Saatgut angepasst. Das muss nachhaltig sein. Außerdem ist es notwendig, den Boden vorzubereiten, um die Wachsleistung zu erhöhen." Gegen die Pflanzen einer Wiese habe das Saatgut sonst kaum eine Chance, sagt er.