An dieser Tradition wird trotz des neuen Rahmens aber nicht gerüttelt: Mit einer Prozession nach dem Festgottesdienst feiern die Katholiken das Skapulierfest – wie hier 2017. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Skapulierfest: Gemeindeteam präsentiert Konzept / Papst-Film zu sehen / Feldgottesdienst auf dem Palmhof

Pfarrer Manuel Grimm lobte eines der agilsten Gemeindeteams der katholischen Seelsorgeeinheit "Auf der Baar" für seine Courage zur Neugestaltung des beliebten Skapulier- und Pfarrfests der Pfarrei "Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel" am Samstag, 13. Juli, und Sonntag, 14. Juli.

Bräunlingen. Team-Sprecherin Simone Burgert stellte die neue Form des Festes als eine Möglichkeit vor, eine lebendige Kirche aus einer neuen Perspektive kennen zu lernen.

Das hochsommerliche Kirchenfest findet in diesem Jahr an zwei Tagen statt. Es beginnt am Vorabend des eigentlichen Festtags mit der Vorführung eines Films in der Bräunlinger Pfarrkirche. Gerhard Bombeiter ist hauptverantwortlich für die Organisation des cineastischen Abends in sakralem Ambiente, der einen Film über den aktuellen Papst zeigt. Die offene Veranstaltung für alle beginnt am späteren Abend, so dass die Besucher parallel zum Film die vom Gotteshaus ausgehende Aura zwischen Sonnenuntergang, Dämmerung und Einbruch der Nacht erleben.

Bereits im Vorfeld der Filmvorführung lädt das Gemeindeteam mit Unterstützung der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD) zu einem Apéro auf den Vorplatz der Kirche ein. Auf Spendenbasis sind alle zum Verweilen und einem gesellschaftlichen Miteinander eingeladen. Nach der Vorführung besteht für alle die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussion und Analyse des Films.

Am Sonntag verfolgt das Gemeindeteam während des Skapulierfests sein Ziel weiter, die Kirche als eine lebendige Institution für alle zu präsentieren. Das Kirchenfest beginnt mit dem Festgottesdienst und anschließender Prozession, an der sich die Stadtmusik und der Heimat- und Trachtenbund beteiligen. Der Kirchenchor und die Stadtmusik bereichern musikalisch den Gottesdienst.

Umtrunk mit Möglichkeit zum Miteinander

Das Fest endet in einer Begegnung für alle mit der Möglichkeit zu einem Umtrunk mit geselligen Miteinander und Gespräch. Die Kommunionkinder erhalten ein Skapuliermedaillon.

Teammitglied Klaus Gassmann erläuterte die Bedeutung des Skapulierfestes, das in enger Verbindung zur Kirchenpatronin "Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel" gefeiert wird. Seinen Namen trägt es auf Grund eines Bestandsteils der Ordenstracht, der einem überwurfartigen Schulterkleid ähnelt. Auslöser des Festes war ein braunes Skapulier, das auf eine Vision des heiligen Simon zurückgeht, der einst zu den Obersten des Karmeliterordens zählt. Ihm soll einst die Gottesmutter Maria erschienen sein, die ihm ein Skapulier mit den Versprechen übergab, dass jeder, der es trägt, unter ihrem besonderen Schutz stehe.

Um das Gemeindeleben in der Kirche vor Ort zu stärken, lädt das Gemeindeteam an Christi Himmelfahrt zum Feldgottesdienst auf den Dögginger Palmhof. Der Gottesdienst richtet sich an alle Mitglieder der Seelsorgeeinheit auf der Baar. Bei schlechtem Wetter findet er in der Halle statt.

Einig war sich das Gemeindeteam über den Kauf neuer Kerzenständer und die Installation einer effektiveren Beleuchtung in der Stadtkirche. Kirchenführerin Elisabeth Reiner teilte in einem Schreiben außerdem mit, dass die automatische Öffnung der Eingangsportale in die Kirche gewisse Sicherheitsrisiken berge – vor allem für Personen die nicht mehr gut zu Fuß seien.

Totalsanierung des Pfarrhauses beendet

Die beendete Totalsanierung des Bräunlinger Pfarrhauses ermöglicht es dem Nachfolger von Pfarrer Augustus Izekwe, die Wohnung im ersten Geschoss umgehend zu beziehen. "Es war der Wunsch von Augustus, eine neue Gemeinde kennenlernen zu wollen", informierte Pfarrer Manuel Grimm. "Von der Erzdiözese in Freiburg ist zugesagt, dass seine Nachfolge umgehend erfolgt."

Das Bräunlinger Gemeindeteam diskutierte intensiv mit Vertretern der Stadt über den zukünftigen Ablauf der Beerdigungen in Bräunlingen. Dabei wurde entschieden, dass in Zukunft alle Seelenämter und Bestattungsfeiern – unabhängig ob Trauer– oder Eucharistiefeier – in der Remigiuskirche stattfinden. Noch unklar ist die Regelung bei Feiern, zu denen eine große Anzahl an Trauergästen erwartet wird, welche die Kapazität der Kirche deutlich übersteigen. Nach jetzigem Stand plädiert das Gemeindeteam für solche Ausnahmesituationen dafür, nach einer fallweisen Entscheidung in die Stadtkirche auszuweichen.