Dank des Engagements dieser vier Männer können Wanderer oder Spaziergänger auf dem Bräunlinger Bregenberg auf einem aufgestellten Hochsitz Platz nehmen, um über dem Blütenhorizont dem Summen der Bienen zu lauschen. Oben, von links, Fritz Obergfell, Otto Körner; unten, von links, Alois Frey und Hermann Fritschi. Foto: Lendle Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Naturliebhaber legen Hochsitz in Bienenweide auf dem Bregenberg an

Bräunlingen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dem Alltagsstress zu entkommen und abzuschalten. Auf dem Bräunlinger Bregenberg wurde nun mit Sicht auf die Baar eine weitere Gelegenheit geschaffen, um in der freien Natur ganz unverbindlich und kostenfrei zu entspannen. Naturliebhaber können dort nun auf einem Hochsitz den Bienen lauschen.

Auf dem Bregenberg hat der ehemalige Stadtförster Fritz Obergfell sein 10 000 Quadratmeter großes Grundstück mit einer Pflanzenart bestückt, die mehrere Faktoren im Bereich Umwelt und Natur positiv beeinflusst. Also kein mannshohes Maisfeld wie es rundherum zu finden ist, sondern die "Durchwachsene Silphie". Sie dient im Hoch- und Spätsommer, wenn die Bienen kaum noch Nahrung finden, als Nektarquelle für allerhand Insekten, unter anderem auch für Honig- und Wildbienen, Hummeln und mehr. Um dieses Summen in der Natur abseits vom Autoverkehr und anderen störenden Lärmquellen genießen zu können, wurde nun ein Hochsitz samt Infotafel in der Blumenwiese am Wanderweg Richtung Schellenberg platziert.

Hermann Fritschi, der Vorsitzende des Imkervereins Baar-West, erklärt zudem, er werde in den nächsten Tagen bis zu zwei seiner Bienenvölker auf den Bregenberg bringen, damit diese noch genügend Nahrung im Freien aufnehmen können. Das stärke ihre Gesundheit.

Silphie ein Tausendsassa

Die Silphie ist ein Tausendsassa unter den Nutzpflanzen, denn sie besticht nicht nur als Lieferant von süßem Nektar in einer Jahreszeit, in der alles bereits abgemäht und verblüht ist. Die Pflanze hat noch andere Eigenschaften, die der Mensch sich zu Nutzen machen kann. Raum- und Umweltplaner Otto Körner, der sich im Naturschutz engagiert, ist im Fachverband Biogas und erklärt, dass Silphie nicht nur das Landschaftsbild verschönere, sondern auch die Bodenaustrocknung und Erosion verhindere.

Nach dem Verblühen komme die Pflanzen in die Biogas-Anlage von Landwirt Alois Frey bei Bruggen und leisten so so nützliche Dienste. Und im nächsten Jahr besticht die Silphieerneut mit einem Meer von mannshohen gelben Blütenköpfen.