Trotz Feuerwehreinsatz kommt für einen 70-Jährigen in Kaltental jede Hilfe zu spät Foto: Friebe

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage ist ein älterer Bewohner in seiner Wohnung durch ein Feuer ums Leben gekommen – und offenbar wieder, weil der Brand zu spät bemerkt wurde.

Stuttgart - Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage ist ein älterer Bewohner in seiner Wohnung durch ein Feuer ums Leben gekommen – und offenbar wieder, weil der Brand zu spät bemerkt wurde. In der Nacht zum Montag starb in der Lenzkircher Straße im Stadtteil Kaltental ein 70-Jähriger in den Flammen. Das Mehrfamilienhaus, dessen Dachstock ausbrannte, ist vorerst unbewohnbar.

Als die am Sonntag um 22.27 Uhr alarmierte Feuerwehr am Brandort eintraf, hatte sich das Feuer bereits auf den Dachstuhl des älteren Gebäudes ausgebreitet. Ein Nachbar hatte zuvor starke Rauchentwicklung bemerkt und die Rettungskräfte alarmiert. Die Wehrmänner fanden den 70-Jährigen tot in seiner Wohnung. „Die Brandursache ist noch unklar“, sagt Polizeisprecherin Daniela Waldenmaier. Ein technischer Defekt oder Fahrlässigkeit „wird aber nicht ausgeschlossen“.

Unklar ist auch die Ursache des verheerenden Feuers am Freitag in einem Hochhaus in Sindelfingen, das einen 85-Jährigen das Leben gekostet hatte. Die Wohnung im 16. Obergeschoss ist völlig ausgebrannt, die Brandermittler müssen mühsam herausfinden, wo das Feuer überhaupt seinen Anfang genommen hatte. Womöglich kann die Frau des 85-Jährigen, die zum Zeitpunkt des Brandes nicht zu Hause war, etwas über die Zeit vor dem Brand berichten und so Ermittlungsansätze liefern. „Mit der Frau wurde am Montag gesprochen“, sagt die für Sindelfingen zuständige Polizeisprecherin Steffi Amann. Für die Bewohner des Hochhauskomplexes an der Friedrich-Ebert-Straße hat der Brand schlimme Folgen. 17 Wohnungen sind vorerst nicht mehr bewohnbar.

Experten vermuten, dass der Brand schon lange vorher geschwelt hatte, ehe er bemerkt wurde. Rauchmelder, die Betroffene womöglich schneller gewarnt hätten, waren laut Polizei nicht vorhanden.Für Eigentümer bestehender Wohnungen ist ein Rauchmelder erst im Dezember 2014 Pflicht.

Eine solche Anlage rettete zumindest einem 63-jährigen Bewohner eines Seniorenheims an der Vaihinger Landstraße in Botnang das Leben. Er konnte sich am Samstag gegen 6.30 Uhr noch in seinem Rollstuhl retten, weil sein Bett in Flammen stand und ein Brandalarm ausgelöst wurde. Zwei 44 und 46 Jahre alte Mitarbeiterinnen konnten dadurch rasch eingreifen. Mit Wasser konnten sie den Schaden in Grenzen halten, erlitten aber, wie der Bewohner, leichte Rauchvergiftungen. Der Mann wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Noch besser aber wäre es gewesen, der 63-Jährige hätte nicht im Bett geraucht – das war nämlich laut Polizei die mutmaßliche Brandursache.