Yader Zamora und Natascha Giadone hoffen auf viele Spenden und darauf, den Krebs mit der Strahlentherapie endlich besiegen zu können. Foto: Giadone

Bonndorferin sammelt Spenden für ihren Freund aus Nicaragua, der an Krebs erkrankt ist. Mit Video

Bonndorf im Schwarzwald - "Es ist ein harter Kampf", sagt Natascha Giadone. Die 30-Jährige aus Bonndorf im Schwarzwald will trotzdem nicht aufgeben. Sie kämpft mit und für ihren Freund - Yader Zamora aus Nicaragua. Bereits zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren hat er die schreckliche Diagnose Krebs bekommen, in seinem Heimatland wussten die Ärzte nicht mehr weiter. Seine Freundin Natascha, die in Bonndorf aufgewachsen ist und seit mehr als zwei Jahren in Nicaragua lebt und in einem Kinderprojekt arbeitet, fasste den Entschluss: Yader muss nach Deutschland.

Jetzt sind die beiden auf Spenden angewiesen: Da Yader in Deutschland keine Krankenversicherung hat, muss er alle medizinischen Untersuchungen und Behandlungen selbst bezahlen. "Die Kosten sind enorm", stellt Natascha fest. Deshalb hat sie die Geschichte ihres Freundes in einem Youtube-Video erzählt und einen Spendenaufruf gestartet.

Rund 23.000 Euro sind inzwischen zusammengekommen. 35.000 Euro fehlen aber noch. Denn die Strahlentherapie mit allen notwendiegen Vor- und Nachuntersuchungen wird voraussichtlich 58.000 Euro kosten. "Wir freuen uns über jede Spende, auch wenn es nur fünf Euro sind. Jeder Euro hilft", sagt Natascha.

Yader hat sich trotz mehrerer harter Schicksalsschläge nicht unterkriegen lassen. 2015 hat der damals 30-Jährige zum ersten Mal die Diagnose Krebs bekommen - es war ein Tumor im rechten Stimmband. Nach der Operation, der Chemo- und Strahlentherapie hoffte er, die Krankheit besiegt zu haben. Ein Jahr später dann der Schock: Die Ärzte entdecken einen neuen Tumor im Kehlkopf. "2017 wurde er operiert, der Kehlkopf und auch das linke Stimmband wurden dabei entfernt. Yader hat seine Stimme verloren", schildert Natascha. Er bekam ein Tracheostoma, damit er atmen konnte. Darauf folgten erneut die Strahlen- und die Chemotherapie.

Vor drei Monaten hatte Yader dann plötzlich eine Blutung. In Nicaragua wurde er nur von Arzt zu Arzt geschickt. "Sie alle haben gesagt, es sei nichts Schlimmes, nichts Bösartiges, aber wir hatten da schon Befürchtungen, dass der Krebs wiedergekommen ist", sagt Natascha. "In drei Monaten ist nicht wirklich viel passiert."

Das Paar will trotzdem weiterkämpfen

Das hat nun fatale Folgen: Der Tumor hat sich extrem ausgeweitet. Die ersten Untersuchungen in Deutschland zeigen, dass inzwischen auch die Schilddrüse angegriffen ist. Und der Tumor ist nicht mehr operabel.

Natascha und Yader wollen trotzdem weiterkämpfen. Ihre Hoffnung ist die Strahlentherapie. Die Risiken sind sehr hoch - aber es ist die einzige Chance, Yader zu retten.

"Die Krankheit bestimmt unseren Alltag. Ich habe das Gefühl, einen 24-Stunden-Job zu haben. Und manchmal frage ich mich selbst, wie ich das schaffe", sagt Natascha. Yader kann wegen des Tumors nicht schlucken und wird über eine Magensonde ernährt. Sprechen kann er inzwischen - das geht auch ohne Stimmbänder.

"Am Anfang hat nur das Aufschreiben funktioniert. Dann hat er sich selbst das Sprechen beigebracht. Er sammelt Luft in seiner Backe und kann so reden. Ich verstehe ihn perfekt", sagt Natascha.

Auch im Video sagt Yader Danke - an alle, die bereits gespendet haben und alle, die noch spenden werden. Es ist eines der wenigen deutschen Wörter, die er kennt. Dann lächelt er kurz in die Kamera. Auch Natascha lächelt. "Wir wollen einfach das Beste daraus machen und dürfen die Hoffnung nicht verlieren", sagt sie.

Wer Yader unterstützen will, kann hier weitere Informationen und Kontaktdaten finden.