Bösingen-Herrenzimmern (apf). Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich

Bösingen-Herrenzimmern (apf). Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät? Nein, Paulchen Panther ist nicht im Ratszimmer in Herrenzimmern zu Gast. Doch der Chronometer an der Wand zeigt bei Tagesordnungspunkt eins der Gemeinderatssitzung, der relativ straff behandelt wird, bereits 21.40 Uhr an. Weitere acht Punkte sollten noch folgen.

Dass die Uhr nicht stehengeblieben ist, deutet sich bei Punkt zwei (21.45 Uhr) und drei (21.50 Uhr) an und bewahrheitet sich endgültig im Laufe des ausführlicheren Punktes fünf (22.30 Uhr). Als die Sitzung endet, ist im Ratszimmer 22.40 Uhr und draußen vor der Tür 21.05 Uhr. Das gibt Anlass für Spekulationen.

Ticken in Herrenzimmern die Uhren anders? Ist der Gemeinderat im Saal seiner Zeit voraus – und seien es nur knapp 100 Minuten? Warum aber tagt er dann drinnen gerade einmal 60 Minuten, während draußen in der Welt 120 Minuten vergangen sind? Sicher, Ratsmitglieder wirken in den Abendstunden im Ratszimmer jung und elanvoll. Und dies ist kein Wunder, wenn man sich an Fakten orientiert.

Bei acht Sitzungen pro Jahr in Herrenzimmern mit einer geschätzten Durchschnittsdauer von zweieinhalb Stunden, "gewannen" die Gemeindeparlamentarier pro Jahr zehn Stunden. Und das macht bei den erfahreneren Ratsmitgliedern mindestens 200 Stunden. Also weit mehr als acht Tage Lebenszeit, die ihnen dank des magischen Ratszimmers – der Uhr sei Dank – geschenkt wurden.