Fotografien aus Bösingen von Heinrich Hölsch zeigen Szenen aus den vergangenen Jahrzehnten. Fotos: Hölsch Foto: Schwarzwälder Bote

Feier: Sonderausstellungen zeigen bäuerliches Leben und "Umdruckgeschirr" / Frühschoppen im Garten des Museums

Der Heimatpflegeverein Bösingen feierte am vergangenen Sonntag sein 40-jährigesn Bestehen in seinem Bauernmuseum.

Bösingen (hh). Die Jubiläumsfeier begann mit einem Festgottesdienst an dem den verstorbenen Mitgliedern des Heimatpflegevereins gedacht wurde. Einen besonderer Dank ging an das kürzlich verstorbene Ehrenmitglied Karl Schwenk aus Rottweil. Der Schreinermeister nutzte seine Berufskünste mehr als 30 Jahre lang unentgeltlich und mit viel Liebe zum Wohle des Bauernmuseums.

In seiner Predigt würdigte Pfarrer Lorenz Vecsey den Heimatpflegeverein, der vor 40 Jahren gegründet wurde, denn die Kirchengemeinde wollte ihre Pfarrscheuer abreißen. Heimatverbundene Männer gründeten den Heimatpflegeverein Bösingen. Bei der Gründung übernahm Jürgen Mansperger den Vorsitz, Hermann Bantle den zweiten Vorsitz und auch der damalige Bürgermeister Alfred Weiss war mit im Boot. Durch ihren intensiven Arbeitseinsatz entstand das heutige, weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannte, historische Bauernmuseum.

Pfarrer wirbt um neue Vereinsmitglieder

Lorenz Vecsey Dankesworte gingen weiter. Durch den Abbruch der alten Kirche konnten durch den Erhalt der Pfarrscheuer viele wertvolle sakrale Gegenstände gerettet und untergebracht werden, die Ernst Kopf für die neu erstellte Marienkapelle kunstvoll bemalte. Vesey bedankte sich im Auftrag der kirchlichen und weltlicher Gemeinde beim Heimatpflegeverein Bösingen für seine vorzügliche Arbeit. Das Bauernmuseum beherbergt Kulturgegenstände aus der Vergangenheit und Gegenwart. Vecsey warb in seiner Predigt für den heimatverbundenen Verein Mitglieder. Er holte aus: "Wir brauchen die Heimat und die Geborgenheit." Dabei richtete Vecsey auch Dankesworte an die jetzige Vorstandschaft unter der Leitung von Bernadette Stritt mit ihrem Team. Die Organistin Brigitte Zeihsel bereicherte musikalisch den Festgottesdienst.

Um 11 Uhr wurde für jedermann das Bauernmuseum durch die Vorsitzende, Bernadette Stritt, geöffnet. Es waren nicht nur die üblichen Gegenstände aus früheren Zeiten zu sehen, sondern auch Fotografien aus Bösingen von den vergangenen Jahrzehnten von Heinrich Hölsch sowie eine Sonderausstellung von Burkhardt Schlesiger "bäuerliches Leben anno dazumal". Sie bestand aus Bildszenen, die vor mehr als 100 Jahren hergestellt wurden.

Eine weitere Sonderausstellung zeigte "Umdruckgeschirr", das aus den Jahren von 1800 bis 1850 in Schramberg in unglaublicher Präzision hergestellt wurde. Jürgen Mansperger konnte die Bedeutung jedes einzelnes Stück erklären. Er war mehr als 36 Jahre Vorsitzender vom Heimatpflegeverein Bösingen und ist bis heute leidenschaftlicher Museumsleiter.

Bunter Flohmarkt mit breitem Angebot

Nach der Festmesse begann bei herrlichem Wetter der Frühschoppen, im Garten am Bauernmuseum, der mit schönem herbstlichen Dekor geschmückt war. Von 14 bis 17 Uhr wurde Handwerk vorgestellt. Die beiden Bösingerinnen Anja Benner zeigten den Interessierten mit ihrer Fingerfertigkeit das Klöppeln, und Annette Ohnmacht zeigte, wie das Korbflechten geht. Des Weiteren stellte ein junger Zimmermann seinen Aufriss vor und ein junger Maler erklärte sein altes und neues Arbeitsmaterial. Die Besucher konnten ihn fragen, wozu es benützt wird und warum.

Auf dem Flohmarkt war ein vielfältiges Angebot zu bestaunen. Für das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt. Der Gast konnte sich recht wohl fühlen.