Mit einem privaten Sicherheitsdienst will die Gemeinde Bodelshausen gegen Beschädigungen, Verschmutzungen und Lärmbelästigungen von Jugendlichen vorgehen. Foto: Maier/Symbolfoto

Heftige Diskussionen im Gemeinderat Bodelshausen. Wachleute sollen Kontakt zu Jugendlichen suchen.

Bodelshausen - Jugendliche in Bodelshausen sind für Beschädigungen, Verschmutzungen und Lärmbelästigung bis in die frühen Morgenstunden verantwortlich, davon ist der Gemeinderat überzeugt. Nun soll ein Sicherheitsdienst für Ordnung sorgen.

"Es muss sich etwas ändern", darin waren sich die Räte in der Sitzung am Dienstag einig. "Die Situation hat eine Form angenommen, bei der nicht mehr länger hingesehen werden darf", sagte Hauptamtsleiter Kurt Lacher.

Diskussionen gab es bei einigen Mitgliedern jedoch über den Vorschlag der Verwaltung, einen Sicherheitsdienst zu beauftragen. Werner Rieker (FWV) meinte: "Ich habe Zweifel, ob die Probleme mit pädagogischen Maßnahmen geregelt werden können."

Denn der Sicherheitsdienst, der in Zweierteams Streife fährt, solle nicht "den Zeigefinger erheben oder gar die Jugendlichen des Platzes verweisen", sagte Lacher. Vielmehr sollen die Wachleute den Kontakt zu den Jugendlichen suchen und bei Belästigungen Absprachen treffen. Würden diese nicht eingehalten, könnte das Sicherheitspersonal im Auftrag des Ordnungsamts auch weitergehende Maßnahmen treffen.

Das Projekt soll drei Monate getestet werden. Lutz Herrberg (SPD) meinte mit Blick auf den Arbeitskreis "Sicherheit in Bodelshausen", bei dem auch die Polizei mitgewirkt hat: "Es wundert mich, dass die Profis schon keine Lösung haben und nun soll das ein Sicherheitsdienst machen."

Bürgermeister Uwe Ganzenmüller erläuterte: "Die Polizei ist zwar sehr präsent, aber der Posten kann nicht alles bewältigen." Richard Kesenheimer, Leiter des Polizeipostens Bodelshausen, erläuterte, dass derzeit vier Beamte im Ort seien, die "ihr möglichstes" tun wollten. "Wir sind bestrebt, unsere Präsenzzeiten auf den Abend und das Wochenende auszuweiten", sagte er.

Am Ende stimmte der Rat bei zwei Enthaltungen für das Sicherheitsdienst-Konzept. Die Firma SeCom mit Sitz in Rottenburg soll den Auftrag bekommen. Rund zwölf Streifen soll die Firma wöchentlich fahren. Die Kosten belaufen sich auf rund 1 600 Euro monatlich.

Diskussionen gab es über die Polizeiverordnung für das Schulgelände, einem Hauptbrennpunkt. Werner Rieker beantragte, die Nutzung des Geländes auf 18 Uhr zu beschränken und ein Alkohol- und Rauchverbot zu verhängen. Erika Dürr gab zu bedenken, dass im Sommer auch viele Familien draußen seien. Die würden dann auch bestraft." Werner Rieker erwiderte: "Die, die es nutzen sollten, trauen sich nicht mehr auf das Gelände." Am Ende stimmten alle zu.