Knappen üben mit Holzschwertern. Foto: Steckeler Foto: Schwarzwälder-Bote

Zeitsprung: Gilde der Mittelalterfreunde bieten buntes Kinderprogramm

Von Claudia Steckeler

Tuttlingen. Einmal wie Ritter, Wikinger oder Templer mit Pfeil und Bogen schießen oder einen Schwertkampf austragen – am Samstag begaben sich viele junge Besucher auf dem Honberg ins Mittelalter.

Zum ersten Mal nach der Winterpause ist der Honburgturm wieder für Besucher geöffnet worden. Zum ersten Mal hat die Gilde der Mittelalter-Freunde im Burghof ihr Lager dazu aufgeschlagen.

Bis September können alle Interessenten jeden letzten Samstag im Monat, jeweils von 15 bis 18 Uhr, vom Zinnenturm aus auf Tuttlingen blicken. Treffpunkt dazu ist im kleinen Burghof auf dem Honberg. Und zu jeder Öffnung stellen die Mittelalterfreunde – Templer aus dem 11. Jahrhundert, Wikinger aus dem 5. Jahrhundert, Burgfräuleins, Söldner und Landsknechte aus verschiedenen Epochen – ein buntes, abwechslungsreiches Kinderprogramm auf die Beine.

Am Nachmittag konnte unter Anleitung von zwei Burgfräuleins die Geschicklichkeit beim Hufeisenwerfen getestet oder unter den strengen Augen eines Ritters beim kräfteraubenden Stockkampf der Stärkste ermittelt werden. Wer sich wohl beim Bogenschießen am geschicktesten anstellte und den Pfeil am weitesten sausen lässt?

Lustig ging es beim Schwertkampf-Training zu. Als Belohnung ab es von den stilecht gewandeten Mitgliedern der Gilde der Mittelalterfreunde zu Honberg für alle am Spiele-Parcours teilnehmenden jungen Ritter und Burgfräuleins eine Urkunde.

Stilecht hatten die Mittelalterfreunde ein Zelt im Burghof aufgeschlagen. Am Ende des Kinderprogramms zeigten sie noch einen Schwertkampf. Den neugierigen jungen Besuchern – es kamen viel mehr, als angemeldet waren – und ihren Begleitern machte es sichtlich viel Spaß.

Einziger Minuspunkt war – das wurde von zahlreichen Eltern bemängelt–, dass es keine Möglichkeit gab, etwas zum Trinken zu kaufen. Die Sonne brannte in den Burghof, und so wurde es den Teilnehmern nicht nur beim Stockbrotbacken heiß, sondern auch bei den Ritterspielen.

Honbergwärter Herbert Tiny zeigte sich an diesem ersten Öffnungstag mehr als zufrieden, innerhalb einer Stunde hatten 139 Besucher den Zinnenturm bestiegen und ließen sich von ihm Fragen rund um die Honburg und das Kischtämännle beantworten.

Wer Lust hat, sich eingehender mit Rittern, Söldnern, Landsknechten und Burgfräuleins zu beschäftigen, dem sei das von Stadtarchivar Alexander Röhm als Mitautor herausgegebene Buch "Kleine Ritterkunde" empfohlen. Wer sich bei der Gilde der Mittelalterfreunde zu Honberg einbringen möchte, kann das unter www.gilde-honberg.de tun.