Die Hondinger Ministranten führten mit Kreuz und Fahnen die Wallfahrer durch das Göthental Richtung Hondingen an. Foto: Niederberger Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Kirchengemeinden wachsen zusammen / Seelsorgeeinheit als Chance begreifen

Die katholischen Diözesen haben auf die sich verringernde Zahl von Priestern und auf die geringer werdende Zahl an praktizierenden Gläubigen reagiert, indem sie einzelne Pfarreien zusammenfassten oder sie unter eine gemeinsame Leitung stellten.

Blumberg. Das Stichwort lautet Seelsorgeeinheit. Die katholischen Christen Blumbergs haben diese Veränderungen als Chance begriffen und eine Wallfahrt initiiert, damit sich die Mitglieder der einzelnen Pfarreien besser kennen und schätzen lernen. Nach der jetzt zweiten Wallfahrt kann gesagt werden: Da wächst zusammen, was zusammen gehört.

Über 100 Gläubige folgten dem Aufruf und machten sich gemeinsam auf den Weg. Die Wallfahrt begann mit einem Gottesdienst in der St. Genesius-Kirche in Riedböhringen, wo die letztjährige Wallfahrt endete. Nach der heiligen Messe machten sich die Wallfahrer auf den Weg.

Begleitet von Sonnenschein und angenehmen Temperaturen zogen sie zu Fuß Richtung Hondingen. Die Hondinger Ministranten gingen mit Kreuz und Fahnen voraus. Eine kurze Gebetspause gab es am Fuße des Wallibergs am Feldkreuz Staaden. Dann zogen die Wallfahrer auf den Walliberg zum Kreuz.

Bei herrlichem Ausblick auf Riedböhringen und Hondingen hörten die Pilger dort in einer Höhe von 830 Meter die Bergpredigt. Die Route führte weiter durch das Göthental. Beim Feldkreuz kurz vor Hondingen war die zweite Station. In Hondingen angekommen, versammelten sich die Gläubigen, um den Marienbildstock von Claus Gerstmann zu einem Gebet. Die dritte Station war am Kreuz in der Längestraße im Unterdorf.

Dieses Kreuz wurde bei den Sanierungsarbeiten der Durchgangsstraße versetzt und wurde nun im Zuge der Wallfahrt von Pfarrer Karlheinz Brandl feierlich eingeweiht.Nach dem Mittagessen stellte sich die Pfarrei Hondingen vor. Dietmar Engesser und Karin Schwenk erklärten in einer Führung die aus dem achten Jahrhundert stammende Kirche St. Martin. Über 1000 Jahre war diese Kirche ein Marienwallfahrtsort und so fand im Anschluss an die Führung eine Abschlussandacht zu Ehren der Gottesmutter Maria statt. Die Hondinger Ministranten sorgten für Kaffee und Kuchen.

Die Wallfahrer waren begeistert: "Das hat das Gemeinschaftsgefühl in der Seelsorgeeinheit gestärkt." Oder "So wachsen wir zusammen" war die Meinung vieler. Seit 2015 besteht die Seelsorgeeinheit Blumberg aus den Pfarreien Achdorf, Blumberg, Epfenhofen, Fützen, Hondingen, Kommingen, Riedböhringen und Riedöschingen.

Der Pfarrgemeinderat hat beschlossen, jedes Jahr eine Wallfahrt der Kirchengemeinde Blumberg durchzuführen. Der Termin ist immer am ersten Sonntag nach Schulbeginn im September. Ziel ist es, die verschiedenen Pfarreien besser kennenzulernen und den Gemeinschaftssinn in der Kirchengemeinde zu stärken. Organisiert wird die Wallfahrt von einem Organisationsteam, das sich aus den fünf Pfarrgemeinderäten Daniel Eichler, Birgit Greif, Dietmar Engesser, Karin Schwenk und Isolde Zimmermann zusammen setzt. Nächstes Jahr findet die Wallfahrt am 15. September statt.