Edgar Schmieder (links), der Vorsitzende der Bürgerinitiative zum Schutz des Hochschwarzwalds, leitet die ausgebuchte Workshop-Reihe unter dem Leitthema "Energie zum Anfassen – Mein Beitrag zum energieautarken Dorf" im Gasthaus Längehaus. Foto: hahn Foto: Schwarzwälder-Bote

Energiewende: Workshop der Bürgerinitiative soll Fachwissen vermitteln / Vision vom energieautarken Dorf

Energiewende bedeutet mehr als lediglich neue Technologien. Unter der Prämisse "Energie zum Anfassen – Mein Beitrag zum energieautarken Dorf" veranstaltet die Regionalgruppe der Bürgerinitiative zum Schutz des Hochschwarzwalds Workshops.

Blumberg-Riedöschingen. Das Auftakttreffen der ausgebuchten Veranstaltungsreihe unter Leitung des Vorsitzenden der Initiative Edgar Schmieder im Riedöschinger Gasthaus Längehaus mit insgesamt drei aufeinander aufbauenden Veranstaltungen stand unter dem Motto "Alles ist Energie und ohne Energie ist alles nichts".

Impulsvortrag von Edgar Schmieder

In dem Basiskurs wurde durch einen Impulsvortrag von Edgar Schmieder sowie ausführliche interaktive Diskussionen aller Teilnehmer ein gemeinsames Verständnis als Grundlage geschaffen, um über die Energiefrage unter Berücksichtigung der Themenfelder Gesellschaft, Umwelt und Klima sowie im Kontext globaler sozialer Gerechtigkeit und Frieden diskutieren zu können. Die Inhalte der Diskussionen waren vielfältig und reichten von der Frage, was überhaupt alles Energie ist, dass man sie nicht sparen, sondern nur effizient umwandeln und nutzen könne, über die Subventionspolitik für verschiedene Energieerzeugungsformen und andere Wirtschaftszweige bis hin zur Analyse einer Stromabrechnung. Die Vielfalt der diskutierten Themen machte deutlich, dass ein Nein zum Windpark keinesfalls ein Ja zur Atomkraft bedeute.

Vielmehr sei eine nachhaltige Lebensweise entscheidend. Schnell kamen die Teilnehmer zu der Erkenntnis, dass sich die Energiewende nicht nur auf eine Technologiewende beschränken darf, sondern der moralischen Verpflichtung zu einer nachhaltigen Lebensweise auch in weiteren Bereichen wie etwa der Ernährung oder Mobilität nachgekommen werden müsse. Um eine wirksame Veränderung herbeizuführen, müsse dabei jeder bei sich selbst beginnen, seinen Lebensstil kritisch hinterfragen und gegebenenfalls durch sinnvolle Maßnahmen ändern.

Auch andere zum Umdenken bewegen

Das anschließende Ziel sollte dann sein, als glaubhafter und authentischer Multiplikator zu funktionieren, um auch Nachbarn, Freunde und letztlich ein ganzes Dorf zum Umdenken zu bewegen. Wie dies gelingen kann und welche Handlungsoptionen für Privathaushalte, aber auch Gewerbetreibende und Kommunen zur Verfügung stehen, soll in den nächsten beiden Workshops am 18. und 25.

Gemeinsame Exkursion der teilnehmer geplant

November erarbeitet werden. Die Teilnehmer regten an, zum Abschluss der Workshop-Reihe eine gemeinsame Exkursion nach Ungersheim im Elsass zu unternehmen, das sich als Öko-Dorf mit einem kommunalen Solar-Kraftwerk, einer eigenen Währung, einem Pferde-Fuhrwerk statt Schulbus und lokal angebauten Lebensmitteln größtenteils selbst versorgt.