Stoppt die Mopsfledermaus die Sauschwänzlebahn bald komplett? Dies befürchten zumindest die Betreiber. Foto: Pleul

Betreiber bangen um Existenz der bei Touristen beliebten Attraktion. Mopsfledermäuse auch im Sommer in Tunnel?

Blumberg - Die Betreiber der Sauschwänzlebahn bangen um die Existenz ihrer bei Touristen beliebten Attraktion. Grund sind Mopsfledermäuse, die sich in einem Tunnel auf der Strecke angesiedelt haben und bereits den Fahrbetrieb im Winter gestoppt hatten. Seit Dienstag werden die unter Naturschutz stehenden Tiere vom Regierungspräsidium mit speziellen Geräten überwacht. Damit soll der Bestand der seltenen Fledermäuse erhoben werden.

Die Betreiber der Sauschwänzlebahn sehen das mögliche Ergebnis der Aktion mit Sorge. Die Geräte könnten auch im Sommer Fledermäuse registrieren. "Wir gehen davon aus, dass die Fledermäuse auch im Sommer in den Tunnel bleiben", sagte ein Sprecher am Dienstag in Blumberg (Schwarzwald-Baar-Kreis). Der künftige Betrieb stehe deshalb unter einem Damoklesschwert.

Tier verbringen in Tunnel ihren Winterschlaf

Ein Sprecher des Regierungspräsidiums in Freiburg dagegen hält die Befürchtungen der Sauschwänzlebahn-Betreiber für überzogen: "Laut Naturschutzexperten hat die Spezies dort nur ihr Winterquartier." Man könne davon ausgehen, dass der Betrieb der Sauschwänzlebahn deshalb nicht gefährdet sei.

Die Naturschutzbehörde des Landratsamtes hatte im Dezember 2013 geplante Winterfahrten der Dampfbahn wegen der Fledermäuse auf Eis gelegt. Die seltenen Tiere hängen in den längeren der sechs unbeleuchteten Tunneln auf der Strecke der Sauschwänzlebahn zwischen den Ortschaften Blumberg und Weizen, um dort ihren Winterschlaf zu verbringen. Ihr Bestand wird auf rund 200 Exemplare geschätzt. Sie gehört Naturschützern zufolge zu den empfindlichsten Fledermausarten. Besonders Gerüche, Lärm und Erschütterungen würden die seltenen Tierchen stören.

Das Fahrverbot dauert noch bis Ende März. Ob ab dem Frühjahr Fahrten stattfinden können, ist laut Betreibergesellschaft noch unklar. "Sollte es wieder Fahrverbote geben, werden wir diesen juristisch entgegenwirken", kündigte der Sprecher an.

Gegen das im Dezember verhängte Fahrverbot war die Sauschwänzlebahn vor dem Verwaltungsgericht Freiburg gescheitert. Mit der zuständigen Kreisverwaltung einigte man sich aber darauf, Wartungsarbeiten durchzuführen.

Die historische Eisenbahn mit ihren Dampflokomotiven befördert jährlich zwischen 114.000 und 120.000 Passagiere. Sie gehört zu den beliebtesten Dampfbahnen im Land.