Wallfahrt: Erste Erwähnung im Jahr 964

Blumberg-Hondingen. Gut besucht war der Vortrag von Werner Bogenschütz vom Arbeitskreis Geschichte. Am Sonntagnachmittag hatte der "Arbeitskreis Hondinger Geschichte" die Geschichtsausstellung im Pfarrhaus geöffnet. Werner Bogenschütz, ein gebürtiger Hondinger, der die Ausstellung mit aufgebaut hat, arbeitet bereits seit mehreren Monaten intensiv an einem umfangreichen Buch zur Geschichte Hondingens.

Am Sonntag stellte er erstmals einen Abschnitt daraus vor. In der alten St. Martinskirche und ehemaligen Marien Wallfahrtskirche referierte er zur Hondinger Wallfahrt, die Jahrhunderte lang lebendig war. Eine große Schar an interessierten Gästen folgte dem spannenden Vortrag.

Die erste Erwähnung der Kirche war im Jahr 964, ab 1353 konnte der Gottesdienstbesucher einen Ablass erlangen, dieser war zeitlich begrenzt und im Dezember 1863 von Papst Pius IX. dann aber für alle Zeiten erteilt.

Im Jahr 1706 wurde ein Götzenbild gefunden, an dessen Fundstelle später der Wallfahrtsaltar errichtet wurde. Werner Bogenschütz zitierte aus einem Bericht zum Fund des Götzenbildes und dessen späteren Verbrennung.

Drei Pfarrer sind für Hondingen besonders erwähnenswert: Unter Pfarrer Heizmann fand der erste Umbau der Kirche im Jahr 1785 statt, er schrieb auch als erster die Geschichte der Kirche auf. Ihm folgten Pfarrer Wintermantel 1821, der ein Andachtsbüchlein schrieb und 1869 Pfarrer Dörler, der die Wallfahrt nochmal neu belebte und ebenfalls ein Wallfahrtsbüchlein verfasste. Im Jahr 1933 erlosch dann durch die Machtergreifung der Nationalsoziallisten die Wallfahrt, sie wurde seitdem nicht wieder belebt.

Vieles in der Geschichte der Kirche ist ungeklärt, so das exakte Alter der Wallfahrtsmadonna, der Verbleib der Votivtafeln und der Reste des Wallfahrtsaltars. Dieser wurde beim Umbau der Kirche im Jahr 1965 vollkommen aus der Kirche entfernt. Nur das Gnadenbild der Mutter Maria blieb in einer Nische der Kirche erhalten.

Nach dem Vortrag fanden viele interessante Gespräche und Begegnungen im sommerlichen Pfarrgarten und im Pfarrhaus statt. Am Volkstrauertag plant der Hondinger Arbeitskreis einen Vortrag zur Kriegsgeschichte.