Sie ziehen bei der Jugendhilfe an einem Strang (von links): Claudia Brugger vom Allgemeinen Sozialen Dienst, Sozialplanerin Angela Greutter, die stellvertretende Hauptamtsleiterin Daniela Götz und Bürgermeister Markus Keller. Foto: Lutz Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Enge Kooperation bei der Jugendhilfe zwischen Stadt und Behörden / Eine Bestandsaufnahme

Es kann schnell gehen: Die Eltern trennen sich, das Familiengefüge ändert sich radikal. Der bleibende Elternteil, oft die Mutter, bei der die Kinder wohnen, geht arbeiten, um den Lebensunterhalt mit zu sichern.

Blumberg (blu). Die Kinder, die unter der Trennung genauso leiden, kommen aus der Schule, brauchen trotzdem eine Ansprechpartnerin und Betreuung, zudem müssen noch Arzttermine oder das Training im Verein organisiert werden.

Um diesen Familien oder Menschen in anderen schwierigen sozialen Situationen zu helfen, sich eine neue Lebensperspektive zu schaffen, gibt es die Jugendhilfe. Dabei arbeiten die Stadt Blumberg und das Jugendamt im Schwarzwald-Baar-Kreis eng zusammen, betonten Bürgermeister Markus Keller und die stellvertretende Hauptamtsleiterin Daniel Götz am Dienstag bei einem Pressegespräch im Blumberger Rathaus. Wichtig sei Kontinuität, sagte Sozialplanerin Angela Greutter. Sie ist seit dem 1. Juli 2016 beim Landratsamt. Bereits mehr als zwei Jahre ist Claudia Brugger im Jugendamt beim Allgemeinen Sozialdienst für Blumberg zuständig. Nach mehreren Wechseln herrsche dort nun wieder Kontinuität, erklärten Brugger und Greutter, und die mache sich in Blumberg schon positiv bemerkbar.

So ist Claudia Brugger jede Woche mindestens zwei bis drei Mal in Blumberg. Und ab sofort wird sie immer am ersten Mittwoch im Monat eine Sprechstunde im Rathaus II anbieten. Die erste Sprechstunde ist am Mittwoch, 3. Mai, von 14 bis 16 Uhr im Besprechungszimmer der Touristinformation.

Projektgruppe trifft sich für Bestandsaufnahme

Für eine Bestandsaufnahme in der Raumschaft Blumberg gab es im Oktober und März zwei Treffen mit zunächst 20 Beteiligten und danach einer zehnköpfigen Projektgruppe, berichtete Angela Greutter. Dabei hätten sie die Probleme analysiert und Lösungswege gefunden. Die Zahlen in Blumberg liegen laut Greutter im Rahmen, höher sei bei den Beratungsgespräch indes der Anteil der Alleinerziehenden, der bei einem Drittel liege.

Wichig für die Lösungswege sei die Kooperation zwischen der Stadt und den Beteiligten wie Schulsozialarbeit und Jugendamt und allen sonstigen Trägern vor Ort, die in Blumberg gut funktioniere, betonte Angela Greutter.

Wichtig sei auch der Kinderschutz. Dazu seien Schulungen geplant, damit alle Beteiligten wüssten, was zu tun wäre, wenn zum Beispiel in einem Kindergarten ein Fall auftrete, sagte Daniela Götz.

Im Vordergrund stehe, Eltern und Kinder in schwierigeren Verhältnissen zu stärken, möglichst schon präventiv. Viele dieser Eltern seien überfordert. In den Kindergärten würden Kurse wie Schlaufuchs oder Mut tut gut angeboten. Die Jugendlichen gingen nicht mehr so gerne in ein Jugendhaus, berichtete Angela Greutter. Bürgermeister Keller bestätigte dies und verwies auf den Bericht der Stadtjugendpflege kürzlich im Ausschuss. Die Stadt versuche deshalb, die Jugendarbeit anders aufzuziehen. Am 20. Mai ist im Jugendhaus ein Tag der offenen Tür geplant. Gut sei auch der geplante Mädchentreff, hieß es.

Bei der Suchtprävention laufen bereits altersgerecht Projekte an der Real- und Werkrealschule, dabei gehe es um Fragen wie: "Was sind gute Freunde, was sind schlechte Freunde", schilderte Claudia Brugger.

An den Grundschulen soll das soziale Kompetenztraining verstärkt werden, weil die Verrohung oft schon dort beginne.

Die Stadt Blumberg (Hauptamt, Sozialamt, Stadtjugendpflege), Polizeiposten, der Caritasverband Schwarzwald-Baar-Kreis mit dem Caritassozialdienst, Behindertenhilfe und Gemeindepsychiatrie, Schulsozialarbeit, Jugendmigrationsdienst, Diakonisches Werk Schwarzwald-Baar-Kreis mit der Beratung für Schwangere & junge Familien, sozial- und Lebensberatungsstelle, Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis mit der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche (Angela Greutter), Jugendamt / Regionalabteilung Süd Allgemeiner sozialer Dienst (Claudia Brugger), Jugendamt Pflegekinderdienst, Jugendamt Adoptionsvermittlung, Impuls – wir machen Jugendliche stark, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum, Sonderpädagogischer Dienst, Frühberatungsstelle, Jugendgerichtshilfe, Kindergärten und Schulen.