Am Südfuß des Eichbergwaldes erläutern drei Fachleute bei der Exkursion zum Naturschutzgroßprojekt Baar, weshalb die Natur im Raum Blumberg so bedeutend ist (von rechts): Professor Markus Röhl von der Hochschule Nürtingen und Projektleiter Thomas Kring sowie (rechts dahinter) Friedrich Kretzschmar von der Höheren Naturschutzbehörde. Aufmerksam hören (von links) der stellvertretende Landrat Joachim Gwinner, der Stuttgarter Staatssekretär Andre Baumann, die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter, Landrat Sven Hinterseh und Angie Manton vom Umweltzentrum Schwarzwald Baar Neckar zu. Foto: R. Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Naturpark: Der Eichberg ist Lebensraum für seltene Baumpieper, Esparsetten-Widderchen und Gelbringfalter

Der Eichberg ist ein bedeutender Lebens- und Rückzugsraum für bedrohte Tiere und Pflanzen, darüber waren sich die Zuhörer nach den Informationen vor Ort dreier Fachleuten anlässlich des Deutschen Naturpark-Tags einig.

Blumberg (blu). Es geht um das Naturschutzgroßprojekt Baar dessen Umsetzung am Mittwoch mit dem Überreichen eines Förderbescheids gestartet wurde (wir berichteten), und dessen Wert mit einer Exkursion verdeutlicht wurde.

Der Blick der Teilnehmer glitt dabei über satte Wiesen auf Blumberg und den gegenüberliegenden Buchberg. Professor Markus Röhl von der Fachhochschule Nürtingen lenkt die Aufmerksamkeit vor allem auf den Waldrand hin. Der Eichbergsüdhang sei ein Paradebeispiel für den Übergang vom Wald zu einer offenen Landschaft mit einem blütenreichen Grünland und Magerrasen. Ein Lebens- und Rückzugsraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. So sei hier noch das Esparsetten-Widderchen zu finden, eine bundes- und landesweit vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart. Wie so ein Widderchen aussieht, zeigte Friedrich Kretzschmar von der Oberen Naturschutzbehörde am Beispiel eines Beilfleck-Widderchens auf seiner Hand. Bedroht ist auch der Baumpieper, der wohl ein Verlierer des Klimawandels sei, dessen Population in Baden-Württemberg seit den 1960er-Jahren von 30 000 Brutpaaren auf die Hälfte im Jahr 2004 und zuletzt zwischen 3000 und 6000 Paaren im Jahr 2014 zurückgegangen sei.      Die Population des Baumpiepers komme gerade in so halb offenen Habitaten vor. Projektleiter Thomas Kring nannte auch den bedrohten Gelbringfalter. Den gut strukturierten Übergang zwischen lichtem Wald, und Offenland mit Büschen bezeichnen die Biologen als Leitstrukturen. Anhand dieser Strukturen "können die Arten den Höhensprung vom Achdorfer Tal an der Wutach bis hinauf auf das rund 200 Meter höhere Blumberg schaffen", machte Röhl deutlich.