Bim zweitägigen Fest zum 30. Geburtstag des Gaszug Randen kamen Narren aus der ganzen Region. Es war in der Blumberger Innenstadt und in der Stadthalle Hochstimmung angesagt. Foto: Hans Herrmann

Schaurig-schönes Spektakel in Blumberg. Nach dem Umzug ist Galakonzert der Guggen zum 30-Jährigen in der Stadthalle.

Blumberg - Mit seinem 30-jährigen Jubiläum feierte der Gaszug Randen in Blumberg ein Fest der Superlative. Das zweitägige Festival der Guggen und Narren sprengte alle Ketten und sorgte für Hochstimmung an allen Ecken und Enden. Am Samstag Abend verfolgten über dreitausend Zuschauer den farbenprächtigen Nachtumzug.

Anschließend ging es mit Pauken und Trompeten in die Stadthalle. Bei dichtem Gedränge verwandelte sich die Bühne zu einem einmaligen Schauspiel von fantasievollen Guggenmusiken, die mit einem begeisterten Publikum den Saal fast aus den Angeln hoben. Locker ging es bereits beim Zunftmeisterempfang in der Bar am Samstag Nachmittag in der Stadthalle zu. Der Gaszug Vorsitzende Ralf Tesch konnte einige Vertreter verschiedener Gruppen aus Blumberg und Umgebung begrüßen. Die Hausherren verzichteten auf ein Gastgeschenk und wollen dafür eine Spende an eine gemeinnützige Einrichtung entrichten. "Vielleicht bekommen wir eines Tages auf dem Randen einen Kindergarten," setzt hier Ralf Tesch schmunzelnd auf die Manneskraft seiner Truppe.

Beim anschließenden gemeinsamen Treff auf dem Handwerkerplatz stieg der Stimmungspegel schon bei der Umzugsaufstellung in die Höhe. Narren kennen sich einfach untereinander. Dies war bei vielen Begrüßungsritualen zu verfolgen. Angeführt vom Narrenverein Blauer Stein aus Riedöschingen setzte sich dann der bunte Lindwurm in Bewegung. Alle waren sie gekommen. Die zahlreichen Vereine aus Blumberg und Ortsteile stellten sich in geballter Stärke vor. Ob die einheimische Buchbergtrollen oder die Blumberger Narrengesellschaft sowie die Zünfte der Ortsteile, wie die Randenwölfe aus Nordhalden oder die Eggässli aus Fützen, um nur einige zu nenen, nutzten die Gelegenheit, um sich für die Fastnacht einzustimmen.

Zehn Guggenmusiken mischten den Zug mit klangvollen Tönen auf. Auch Schweizer Vertretungen wie die "Schnüfflergugge" aus Kaltebrunn oder die "Drachä Brunnä Chrächzler" aus Thayngen belebten mit auffallenden Kostümen das bunte Treiben. Am Stachus stellte das Randemer Original Thomas Zepf, jede Gruppe, 22 an Zahl, fachkundig vor. Die Zuschauer am Straßenrand kamen voll auf ihre Kosten und jubelten kräftig mit. Bei der Pyramdie der Blumberger Stadhexen kannte so der Jubel keine Grenzen. "Narri Narro" schallte es durch die Hauptstaße und die ausgelassene Stimmung schäumte fast über. Eng wurde es anschließend in der Stadthalle, wo sich das Narrenvolk über stetigen Körperkontakt nicht beklagen konnte.

Die Bühne verwandelte sich sofort zu einer musikalischen Manege der Extraklasse. Als einziger Musikverein eröffneten die Instrumentenkünstler aus Riedöschingen das klangvolle Spektakel. Mit Titeln wie "Smoke on a water" oder "Ich bin so hoch geflogen", überzeugte die Truppe von Dirigent Roland Schey mit temperamentvollen Klängen. Anschließend mischten weitere elf Guggenmusiken sowie ein Tanz der Kameliazunft aus Tengen, die Halle kräftig auf. Jede Gruppe verkörperte ihren eigenen Stil und überraschten mit einem abwechslungsreichen Repertoire. Die "Schutterschlurbie" aus Lahr eröffneten den tongewaltigen Marathon.

Die begeisternde Publikum kam bei den unterschiedlichsten Klängen aus dem Staunen nicht heraus und steigerte sich in eine Orgie von Applaus. Als die befreundeten Guggen der "Undersibbersi" aus Leipferdingen den Saal eroberte, hatte die Stimmung ihren Siedepunkt erreicht. Es war kurz vor zwei Uhr als die letzte Guggenmusik mit den "Drachä Brunnä Chrächzer" aus Thayngen zum Finale das Podium stürmte.

Das völlig losgelöste Publikum verlangte auch noch zu diesem späten Zeitpunkt eine Zugabe. Anschließend ließen es die beiden Blumberger DJ,s "Sny" und "Pferdle" ebenfalls krachen und sorgten für eine volle Tanzfläche. "Wir sind rundum zufrieden. Es war alles "Tipp Topp", unser Verein hat wieder einmal seinen großen Zusammenhalt unter Beweis gestellt," zog ein mehr als zufriedener Vorsitzender Ralf Tesch ein erstes Fazit. Ob in der Küche, an der Theke, an den Bars und im zumeist überfüllten Raucherzelt sorgten seine Truppe für einen reibungslosen Service.

Das präsente Rote Kreuz oder der profihafte Security-Dienst aus der Schweiz, mussten so gut wie nie in das Geschehen eingreifen. Alles verlief friedlich und ließ den fetzigen 30.Geburtstag des Gaszug Randen zu einem unvergessenem Erlebnis werden.