Kommunales: Räte verabschieden Bedarfsplan einstimmig / Leitfaden für die kommenden Jahre
Die Freiwillige Feuerwehr Blumberg soll ihre Schlagkraft auch künftig behalten. Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat am Donnerstag in der Stadthalle den Feuerwehrbedarfsplan.
Blumberg (blu). B ürgermeister Markus Keller erklärte, sie hätten vereinbart, das 2012 erstellte Konzept in regelmäßigen Abständen zu aktualisieren. Aus dem Gemeinderat äußerte sich vor der Abstimmung sonst niemand dazu. Das Thema war im Haupt- und Finanzausschuss vorberaten worden: nicht-öffentlich. Die Feuerwehr ist laut Landesfeuerwehrgesetz eine Pflichtaufgabe der Gemeinden.
Kommandant Stefan Band berichtete, dies sei die erste Aufgabe des jetzigen Teams nach dem Führungswechsel im November 2015 gewesen, als Reinhold Engesser sein Amt nach 25 Jahren abgab. Mit seinen Stellvertretern Peter Frey und Norbert Rösch habe er rund 70 Stunden investiert. Basis sei das Konzept seines Vorgängers gewesen, daraus entstand der jetzt verabschiedete Entwurf mit 97 Seiten. Bei den Gebäuden steht an vorderster Stelle die Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses Blumberg, danach folgen die Gerätehäuser in Achdorf und Fützen. Bei der Fahrzeugbeschaffung hätten sie die Jahreszahlen angepasst. Anhand einer Grafik hätten sie aufgezeigt, was die Feuerwehr die vergangenen Jahre geleistet habe. Band bezeichnete das Konzept als Leitfaden für die kommenden drei bis fünf Jahre.
Bürgermeister Markus Keller sagte, das Konzept liege den Mitgliedern des Gemeinderats digital vor, alle erhielten es aber auch als Ausdruck. Keller dankte Kommandant Band für das Konzept, es sei beeindruckend, wie gut die Übergabe des Staffelstabs funktioniert habe. "Wir erkennen deutlich den roten Faden, wo wir hin wollen", doch die Feuerwehr habe auch bisher schon Augenmaß gezeigt.
Größe und Einsatzgebiet
Die Blumberger Gesamtwehr ist mit ihren derzeit 284 Aktiven in neun Abteilungen und drei Sondereinheiten zweitgrößte Feuerwehr im Schwarzwald-Baar-Kreis hinter Villingen-Schwenningen mit mehr als 400 Aktiven. Sie ist für die gesamte Gemarkung Blumberg mit fast 10 000 Hektar zuständig. Der tiefste Ort liegt 490 Meter hoch an der Wutach der Höchste ist 930 Meter hoch auf dem Hohen Randen (Gewann Schlattersteig), beide sind auf der Gemarkung Fützen.
Einsatzobjekte
Im Konzept stehen unter anderem acht Kindergärten, sieben Schulen, 99 Betriebe (davon 52 in der Kernstadt), 49 landwirtschaftliche Betriebe mit 5473 Tieren sowie 26 Hotels und Gaststätten.
Planungsziel Hilfszeiten
Innerhalb von zehn Minuten sollen ein Löschfahrzeug mit mindestens einer Staffel und ein Hubrettungsfahrzeug bei einem Gebäudebrand vor Ort sein, ebenfalls innerhalb von zehn Minuten soll ein Löschfahrzeug mit mindestens einer Staffel bei einem Unfall in unwegsamen Gelände, bei einer abgestürzten oder verschütteten Person oder einer Person, die droht, zu springen, vor Ort sein.
Fahrzeiten zum Gerätehaus
Die Zeiten nach Blumberg betragen gemessen in Minuten von Achdorf aus 3.30, Aselfingen fünf, Kreisgrenze Wutach 6.30, Opferdingen elf, Epfenhofen acht, Fützen acht, Kreisgrenze Waldshut neun, Hondingen sieben, Kommingen neun, Nordhalden zwölf (über Neuhaus), 13 (über Kommingen); Neuhaus zehn, Riedböhringen 7.30, Riedöschingen zehn oder elf (über Kommingen). Bis zum Ausrücken kommen in der Regel drei bis sechs Minuten dazu.
Fahrzeugbeschaffung 2016
Die Abteilung Stadt erhielt einen LF 20 KatS; Nordhalden erhält das bisherige Fahrzeug aus Hondingen, das Riedböhringer Fahrzeug KTLF kommt nach Hondingen; 2017: Fützen erhält einen MTW; 2018 Kommingen und Riedböhringen erhalten beide einen MTW, die Abteilung Stadt erhält ein neues LF 16/12.
Fünf Ausrückebereiche
Sie wurden 2014 eingerichtet, um die Tagesverfügbarkeit zu optimieren. Ausrückebereich Nord: Riedböhringen, Hondingen, Opferdingen, Eschach, Achdorf und Blumberg Stadt; Bereich Süd: Achdorf, Aselfingen, Überachen, Fützen, Epfenhofen und Blumberg; Bereich Mitte: Blumberg Abteilung Stadt, die Wehr geht in allen Ausrückebereichen mit; West: Fützen, Epfenhofen und Blumberg; Ost: Kommingen, Riedöschingen, Nordhalden und Blumberg.