Am Montag ist Valentinstag - Geschenketag. Unsere Autorin findet: romantisch ist was anderes.
Am Montag ist Valentinstag. Schon Geschenke für die Liebsten besorgt? Nein? Dann wird es aber höchste Zeit. Nur gut, dass sich der Handel so perfekt auf die Liebenden eingestellt hat und auch für die Unkreativen jede Menge Ideen auf Lager hat. Blumen und Schokolade sind da eher noch harmlos. Kissen, Schlüsselanhänger und Mousepads mit dem Antlitz des Liebsten aufgepeppt sind der absolute Renner. Hauptsache, was Persönliches. Aber wie persönlich ist denn ein Produkt, das kommerzialisiert und massenweise produziert wird?
Der Tag der Liebenden, das soll der Valentinstag ja sein. Treffender wäre wohl der Tag der Geldliebenden, denn der Valentinstag in seiner heutigen Form ist ein amerikanischer Brauch, der in Deutschland erst an Wichtigkeit gewann, als die Blumenhändler gezielt damit warben. Auffällig ist dabei vor allem, dass die Werbung hauptsächlich auf Frauen abgestimmt ist. Rosa und Herzen überall, Kitsch und sogenannte Romantik, wo man nur hinblickt. Und die Männer lassen sich das auch noch aufzwingen. Natürlich nur, um sich den Stress zu ersparen, den sie haben, wenn sie der besseren Hälfte nichts schenken. Was natürlich zur Folge hat, dass Männer nach dem 14. Februar mit Schlüsselanhängern, Ketten, Ringen und Tassen herumlaufen müssen, deren passendes Gegenstück die Freundin dabei hat.
Warum ist dieses ganze Getue denn so wichtig? Brauchen wir denn wirklich einen Feiertag, der uns sagt: "Heute musst du deiner Freundin etwas schenken"? Und ist das dann wirklich romantisch? Meine Antwort ist ein klares Nein! Romantisch ist es, wenn mein Freund mir völlig unerwartet ein Kompliment macht. Oder wenn er mich umarmt und mir sagt, dass er mich vermisst hat. Oder wenn er mit mir am Sonntag zur Tankstelle läuft, um die Fortsetzung meiner Krimireihe zu kaufen. Kleine Gesten im Alltag sind viel romantischer als für teures Geld gekaufter Nippes, der hässlich, peinlich und dann auch noch erzwungen ist!