Natur: In Norddeutschland steht die Pflanze auf der roten Liste

Winterlingen-Harthausen (gau). Wenn die Wegwarte blüht, ist es Sommer. Die Wegwarte kommt – wie ihr Name sagt – vor allem an Straßen und Wegen vor, weil sie dort deutlich mehr Licht erhält als in einer dicht stehenden Wiese oder im schattigen Wald. Ihre Blütenfarbe variiert von hellblau bis blau-violett.

Sie kommt mit der enormen Bodenverdichtung am Rande von Straßen oder Feldwegen bestens klar, weil ihre tiefe Pfahlwurzel auch bei extremer Trockenheit noch genügend Feuchtigkeit zum Überleben findet. Sonnenlicht kann sie nie genug bekommen und so wächst sie auch immer zur Straße hin, wo die Einstrahlung viel höher ist als auf der vom Weg abgewandten Seite.

Die Wurzel wurde in früherer Zeit gemahlen

Die Wurzel der Wegwarte wurde in früherer Zeit oftmals gemahlen und geröstet und diente als "Zichorienkaffee" als Kaffee-Ersatz. Aus der Zeit Napoleons stammt auch der Name "Muckefuck" für diesen Kaffee-Ersatz, abgeleitet vom französischen "Mocca faux", was übersetzt "falscher Kaffee" heißt.

Auf der Alb trifft man sie den gesamten Sommer über bis in den Herbst an vielen Straßen und Wegrändern. In Norddeutschland, zum Beispiel in Niedersachsen, ist sie bereits auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten steht. Die Wegwarte hätte damit eigentlich auch bei uns etwas mehr Aufmerksamkeit verdient.