Damit Schwimmen in Bitz ungefährlich bleibt, wird eine neue Chlorozon-Dosieranlage eingebaut. (Symbolfoto) Foto: dpa

Schwimmbadbauer erteilt Gratis-Chemiestunde. "Wichtiger Baustein unserer Infrastruktur."

Bitz - Mit einer Gratis-Chemiestunde hatten die Bitzer Gemeinderäte vor ihrer jüngsten Sitzung wohl nicht gerechnet. Erteilt hat sie ihnen einer der erfolgreichsten Schwimmbadbauer Deutschlands: Im Lehrschwimmbecken muss gehandelt werden.

Dass die Bitzer an ihrem Lehrschwimmbecken in der Festhalle festhalten wollen, stand in der jüngsten Gemeinderatssitzung außer Zweifel. Dort muss der Hausmeister aktuell noch mühsam manuell Chlor zusetzen, das Keime und Bakterien im Wasser verhindern soll.

Poröse Schläuche in der Anlage machen die Sache gefährlich, denn dort kann Chlosgas austreten. Ausgetauscht werden können die defekten Teile nicht – Ersatzteile sind nicht mehr erhältlich. Also muss eine neue Chlorozonanlage her, und die hat einen Vorteil, wie Jürgen Duhnke von der Albstädter Fachfirma J. D. Schwimmbadbau – äußerst ausführlich – erläuterte. In der kleinen Chemiestunde alles bis ins letzte Detail zu verstehen, was Duhnke erklärte, war für die Räte wohl nicht so entscheidend wie die Quintessenz seiner Aussage: Mit den ungefährlichen und lagerstabilen Salztabletten wird das Bedienen der Anlage für das Betriebspersonal künftig leichter und ungefährlicher sein, das Wasser im Schwimmbad weicher und angenehmer. Gefährliche Chlorbleichlauge muss nicht mehr eingesetzt werden, und die Überwachung und Korrektur des Chlor- und ph-Wertes übernimmt künftig die Mess- und Regeltechnik CPR – vollautomatisch.

Von den vier der acht angeschriebenen Firmen, die ein Angebot abgegeben hatten, haben freilich nur zwei diese Chlorozon-Dosieranlage angeboten. Dass J. D. Schwimmbadbau in der Nähe sitzt und zudem mit einem Angebotspreis von 35 .426 Euro die günstigste Bieterin war, machte den Räten die Entscheidung leicht, Jürgen Duhnke einstimmig den Auftrag zu erteilen. Zwei bis drei Tage in den Herbstferien wird seine Firma dafür brauchen.

Die alte Dosieranlage können Bauhofmitarbeiter und Hausmeister selbst ausbauen, wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Sondermüll falle dabei nicht an, und das restliche Chlor in den Kanistern könne bis zum Ausbau aufgebraucht werden. Ein Bonbon lieferte Duhnke am Ende auf die Frage von Ingrid Matthes noch nach: Für die Verbrauchsstoffe muss die Gemeinde künftig nur ein Zehntel dessen pro Jahr investieren wie bisher.

Eine Investition, die sich lohnen wird

"Die Investition lohnt sich", kommentierte Gemeinderat Wolfgang Ziemen, mahnte aber auch: "Es wird nicht die letzte sein! Aber das Lehrschwimmbecken ist ein wichtiger Baustein unserer Infrastruktur, und wird sollten es uns weiter leisten." Immerhin werde es auch von Schulen, der Volkshochschule und zum Babyschimmen genutzt.