37 Rehe lassen ihr Leben / Jäger beteiligen sich an Kosten
Tote Wildtiere durch den Verkehr? Das muss nicht sein, meinen die Bitzer, und tun jetzt etwas dagegen – ein Projekt mit Vorbildcharakter.
Bitz. Die Streckenliste für das Jagdjahr 2016/2017 haben die Bitzer Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung zur Kenntnis genommen. Laut den Zahlen haben insgesamt 37 Rehe ihr Leben gelassen. 26 wurden erlegt, zehn fielen dem Straßenverkehr zum Opfer und eines wurde tot aufgefunden – verludert. Die Verbisssituation im Gemeindewald ist nach Auskunft der Forstverwaltung weitgehend zufriedenstellend.
Da jedoch im Verhältnis zum Schnitt – dessen Wert liegt für die vergangenen 13 Jahre bei 6,4 – viele Rehe auf der Landesstraße 448 zwischen Ebingen und Freudenweiler und auf der L 449 nach Winterlingen zu Tode gekommen sind, sollen die Straßenabschnitte im Bitzer Revier mit blauen Reflektoren ausgestattet werden. Versuchsweise sollen diese zunächst auf dem Abschnitt der L 449 zwischen der Einmündung in die L 448 und der Gemarkungsgrenze beim Hof Hermannlust zum Einsatz kommen.
Die Anschaffung kostet 900 Euro
Die Straßenmeisterei wird die Reflektoren so anbringen, wie kreisweit vorgesehen. Dafür müssen die Jagdberechtigten die Anschaffungskosten in Höhe von 900 Euro übernehmen. Die Jagdgemeinschaft hat die Gemeinde um eine Beteiligung an den Kosten gebeten.
Mengenmäßig folgen dem Rehwild die Füchse: Sieben sind dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen, drei wurden tot aufgefunden. Erlegt wurden außerdem drei Sauen, eine war verludert. Vier Dachse und ein Steinmarder wurden bei Unfällen getötet, ferner wurde eine Rabenkrähe erlegt. Der Gemeinderat stimmte in einem weiteren Punkt der Tagesordnung dem vorzeitigen Ausscheiden von Fritz Etter Ende März aus dem geltenden Jagdpachtvertrag zu. Etter hatte im Vorfeld gesundheitliche Gründe angeführt. Bis März 2019, wenn der Vertrag ausläuft, wollen die vier verbliebenen Pächter Jürgen Knop, Helmut Rominger, Kurt Rominger und Erhard Scheitzer den Pachtanteil übernehmen und dann "einem Jungjäger aus Bitz Jagdmöglichkeiten bieten".