Vor der Wessinger Senke werden nun die Leitplanken ausgetauscht. Foto: Frank

Schutzplanken werden erneuert. Ist Umrüstung überhaupt notwendig?

Bisingen - Die Leitplanken-Baustelle auf der B 27 wandert weiter. Nun wird auf Höhe Bisingen gewerkelt.

Eigentlich sahen sie noch gar nicht so schlecht aus, die Mittelleitplanken auf der B  27. Weg mussten sie trotzdem.

Grund dafür ist eine Richtlinie, die bereits im Jahr 2009 vom Bundesverkehrsministerium erlassen wurde und auf EU-Vorgaben basiert. Demnach müssen die neuen Schutzplanken so hoch und stabil sein, dass sie bei einem Unfall dem Aufprall von bis zu zehn Tonnen schweren Fahrzeugen standhalten können. So soll verhindert werden, dass Fahrzeuge die Leitplanke durchbrechen und auf der Gegenfahrbahn landen. Der Mittelstreifen ist auf der B  27 ja doch häufig nicht so breit. Nachdem rund um Hechingen umgerüstet wurde, wird nun zwischen der Ausfahrt Bisingen und der Wessinger Senke gearbeitet.

Umrüstung überhaupt notwendig?

In der Wessinger Senke wiederum sind die beiden Fahrbahnen durch einen breiten Grünstreifen voneinander getrennt. Selbst wenn ein Fahrzeug die Leitplanke durchbricht, wie soll es da auf die Gegenfahrbahn geraten? War die bereits erfolgte Umrüstung dort überhaupt notwendig? Immerhin geht es hier um Montagekosten von 15.000 Euro pro Kilometer. Das Landratsamt, das den Umbau der Leitplanken betreut, will sich heute im Laufe des Tages dazu äußern.

Insgesamt werden in Baden-Württemberg auf 1000 Kilometer Autobahn und 500 Kilometer vierspurige Bundesstraße die Leitplanken umgebaut. Die Zahl der schweren Unfälle soll deutschlandweit auf diese Weise verringert werden. Im vergangenen Jahr kamen laut Informationen des ADAC 3215 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Bis 2020 soll die Zahl der Toten auf unter 2200 sinken. Daher steuert auch der Bund fleißig Geld für die Umrüstung der Schutzplanken bei.