Armin Haspel und Michael Mayer vom Heimatverein freuen sich über den Zufallsfund. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder Bote

Geschichte: Sehenswerte Einblicke in das Leben von damals

Durch einen glücklichen Zufall ist der Heimatverein Bisingen-Steinhofen auf einen Fundus alter Kalender mit historischen Ansichten von Bisingen und Umgebung gestoßen: Es handelt sich um die komplette Serie von Maute-Kalendern. Sehenswert!

Bisingen und Umgebung

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Bisingen. Unternehmer Christian Maute hat diese zu Lebzeiten für die Jahre 1938 bis 1941 und kriegsbedingt erst wieder von 1951 bis 1970 für seine Mitarbeiter fertigen lassen. Die Aufnahmen sind kommentiert und zeigen Landschaften, Ortansichten, Häuser, Pflanzen, Tiere und Menschen in Hohenzollern. Außerdem dokumentieren diese Bilder die mühselige Arbeit beim Ackerbau und in der Landwirtschaft.

Die Titelblätter sind wie die weiteren Kalenderblätter gut erhalten und haben nur wenige geringe Gebrauchsspuren – ein sehr schön erhaltener Fund. Michael Mayer (stellvertretender Vorsitzender) gelang es, diese geschichtlich wertvollen Zeitdokumente auf einem Flohmarkt für den Heimatverein zu ersteigern. Vermutlich waren diese einst im Besitz eines Maute-Mitarbeiters, der verstorben ist und dessen Wohnung aufgelöst wurde.

Ohnehin ist die fast 100-jährige Geschichte der Textilfabrik Maute für den Heimatverein ein wichtiges Projekt. Heinrich Maute hatte die Trikotfabrik 1889 gegründet.

Drei große Fabriken haben den Bisingern Arbeit gegeben

In Spitzenzeiten zählte sein Unternehmen mehr als 1000 Beschäftigte. Neben der Keller’schen Schuhfabrik und der Korsettfabrik von Georg Kress zählte Maute am Beginn des Industriezeitalters zu den drei größten Industrieunternehmen in der Zollerngemeinde.

Ähnlich wie in anderen Orten, lebten die Einwohner meist von der Landwirtschaft, obwohl die Erträge oft klein waren. Derweil investierten die Fabrikanten ihr Geld in damals moderne Maschinen und benötigten Arbeitskräfte. Sie boten Arbeit und Lohn.

Quasi als bleibende Erinnerung an das Industriezeitalter im Kirchspiel ist es dem Heimatverein ein großes Anliegen, dass auf dem Maute-Areal nicht alles der Spitzharke zum Opfer fällt. Kesselhaus mit angebautem Maschinenraum und der Kamin – eventuell auch in gekürzter Form – wären aus Sicht des Vereins erhaltenswürdig und könnte in eine moderne städtebauliche Bebauung integriert werden. Es bleibe abzuwarten, welches Ergebnis die Untersuchungen bringen, ganz abgesehen von Finanzierung und Wirtschaftlichkeit, heißt es vom Heimatverein.