Foto: Lenski

Majestätische Adler, pfeilschnelle Falken und imposante Geier zu sehen. Schauräume durchgängig geöffnet.

Bisingen - Dicht über die Köpfe rauschen die Vögel mit ausgebreiteten Schwingen: Das Falknerwochenende hielt manch beeindruckende Momente für die Besucher bereit.

Auf der Burg Hohenzollern recken die Burgtürme ihre schiefergrau glänzenden Dächer zum Himmel empor, während im Burggarten überlebensgroße Bronzestatuen preußischer Könige und deutscher Kaiser ihren Blick weit hinaus auf ein atemberaubendes Panorama richten. Am Himmel über ihnen breiten die Könige der Lüfte majestätisch ihre Schwingen aus, darunter Luggerfalken, Gerfalken und Wüstenbussarde. Auf dem Stammsitz des preußischen Königshauses ist Falknerwochenende.

Falkner Wolfgang Weller präsentiert Samstag und Sonntag auf dem Zollernberg mit seinem Team dreimal pro Tag eine 45-minütige Flugschau mit Greifvögeln, eingebunden in ein mittelalterliches Schauspiel, gewürzt mit einer gehaltvollen Prise Fachwissen.

Vier Wüstenbussarde mit Namen Harry, Dakota, Geronimo und Freia eröffnen das Spektakel im Burghof und rauschen dicht über die Köpfe des zahlreichen Publikums hinweg, hinauf auf die Burgzinnen. Die Bedingungen für den Flug der Greifvögel sind nicht optimal. Es sei zu heiß und es mangle an Wind, erklärt Weller. Auch der enge Burghof, eingesäumt von steilen, hohen Mauern, erschwere den Flug, zumindest den der schnellen Greifvögel, so der Falkner.

Zudem erklärt er Wissenswertes in Bezug auf die Falknerei. Zum Beispiel wie man Falkner wird und welche Utensilien man dafür benötigt. Dies veranschaulicht er, indem er einem Kind aus dem Publikum spielerisch die Falknerstellung überträgt.

Falkner Heinz Friesch präsentiert den imposanten Steinadler Ketan im Schauring, der mit eindringlichem und achtungsgebietendem Blick aus gelben Augen das beeindruckte Publikum fixiert. Gattin Beate und die beiden Söhne Josias und Elias gehören ebenfalls Wellers Team an. Sie präsentieren den Menschenreihen Schwarzmilan Weibchen Falka, eine schwarze Milan Dame namens Mara, die flauschige Schleiereule Helena, die Schneeeule Manni im weißen Federkleid und mehr. Streicheln ist erlaubt. Alle Vögel konnte man nach der Schau übrigens auch selbst auf die Hand nehmen.

Den Beutefang der Greifvögel demonstriert Weller aufschlussreich mit Harris Hawk Geronimo anhand eines an einer Leine befestigten Stöckchens. Freia, ebenfalls ein Wüstenbussard fliegt gleich durch zwei große Ringe hintereinander für ihr Futter. Und auch Fleckenuhu Dame Letha darf ihre Flugkünste präsentieren. So richtig spannend wird es, als Weller Luggerfalke Atze auf’s Federspiel fliegen lässt. Der Luggerfalke lässt sich nicht lange bitten und begibt sich in hohem Tempo auf rasanten Beutefang. Schnell schnappt er sich die Beuteattrappe aus Leder und Federn am langen Seil. Das Publikum ist begeistert.

Bei sommerlichen Temperaturen war auch der Burg-Biergarten sehr gut besucht. Im Kutschenstall bot Silberschmied Michael Uhlig Einblick in seine Arbeit, während man in den Schau- und Prunkräumen der Burg nach Lust und Laune flanieren konnte.