Die Hundehalter haben den Hunde-Führerschein in Bisingen bestanden. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Haustiere: Sechs Teams bestehen "Führerschein" / Vierbeiner werden alltagstauglich gemacht

Hunde, die unvermittelt Fußgänger anspringen und an der Leine ziehen sind meist vom Halter falsch erzogen. Wie man mit dem "besten Freund des Menschen" umgeht, haben sechs Teilnehmer eines Hunde-Führerscheinkurses in Bisingen gelernt.

Bisingen. Die Teilnehmer der Hundeführerscheingruppe der Bisinger Hundeschule Teamcanin Zollernalb, haben bei der Prüfung gezeigt, was sie im Training gelernt und im Alltag umgesetzt haben. Sechs Teams stellten sich nach intensiver Vorbereitung in mehreren Kursen einzeln der Herausforderung und haben sich zur Prüfungsstufe 1 (allgemeine Alltagstauglichkeit) angemeldet, heißt es in einer Pressemitteilung der Hundeschule von Kathrin Koch weiter. Anders als bei den Begleithundeprüfungen auf den Hundeplätzen werde bei Teamcanin die Alltagstauglichkeit des Hund-Mensch Teams geprüft.

Wird jedes Hund-Mensch-Tandem geprüft?

"Die Prüfung zum Hundeführerschein ist in dieser Form einmalig in unserer Region und sollte für alle verantwortungsbewussten Hundehalter zur Pflicht werden", schreibt die Hundeschule in der Pressemitteilung.

Was bedeutet "Alltagstauglichkeit"?

Der Hund soll nicht jagen, nicht an der Leine ziehen und mit Menschen und anderen Hunden sozial verträglich sein. All das muss ein Hund in der heutigen Gesellschaft können – und es wird vom Hundehalter in der Öffentlichkeit erwartet. Nicht zu vergessen sind Auslastungsmodelle, die es dem Hundehalter ermöglichen, die Bedürfnisse seines Hundes zu erfüllen.

Was zum Beispiel wird geprüft?

Die Prüfung ist so gestaltet, dass sie ein sehr hohes Maß an Alltagstauglichkeit besitzt und sowohl die Bedürfnisse des Hundes abdeckt als auch das soziale Lernen mit integriert. Der erste Prüfungspunkt: ritualisiertes Aussteigen aus dem Auto, das heißt, der Hund bleibt im Auto bis er vom Hundeführer das O.K. zum Aussteigen erhält und verharrt dann im Sitz oder Platz bis wiederum ein Kommando des Hundeführers das Aufstehen erlaubt. "Dies ist im Alltag sehr wichtig, damit der Hund nicht unkontrolliert aus dem Auto springt", schreibt die Hundeschule weiter.

War auch das Führen des Hundes an einer Leine Thema der Prüfung?

Ja. Geprüft wurde das Führen an kurzer und langer Leine, der Hund soll ohne Zug an der Leine laufen und dabei immer wieder Kontakt mit dem Hundeführer aufnehmen. Auch eine Deckenübung war Bestandteil der Prüfung, bei der Hunde fünf Minuten ruhig auf der Decke liegen bleiben, das ist zum Beispiel wichtig, wenn man seinen Hund draußen kurz ablegen möchte. Der Rückruf aus der Bewegung heraus müsse genau so beherrscht und absolviert werden, wie das Ignorieren von Bewegungsreizen.

Auch beim Spielen muss der Hund entspannt bleiben und solle keinen Besitzanspruch am Spielzeug zeigen. Das ruhige verharren des Hundes neben dem Hundeführer bei der Begrüßung durch eine Fremdperson müsse als selbstverständlich anzusehen sein.

Haben alle Teams Ihre Prüfung bestanden?

"Alle sechs Teams haben die Prüfung erfolgreich bestanden", heißt es in der Pressemitteilung. Der letzte Punkt der Prüfung war ein Restaurant-Aufenthalt bei dem der Hund ruhig auf der Decke im Restaurant liegen bleibt. Dies war gleichzeitig der Abschluss des Tages, bei dem sich die Hundeführer gegenseitig austauschen konnten und bereits die Planung für die nächste Prüfungsstufe in Angriff genommen wurde.

Weitere Informationen: www.teamcanin-zollernalb.com