Die Bisinger Firma ATP ist nur der Nachbar eines Balinger Unternehmens, das illegal Abfälle entsorgt hat. Foto: Privat

Illegale Entsorgung eines Balinger Unternehmens wirft schlechtes Licht auf Nachbarbetrieb.

Bisingen - Das Gewerbe ist das Gleiche, aber ansonsten hat die Bisinger Firma ATP im Gewerbegebiet Hinter Stöck nichts mit dem Balinger Unternehmen zu tun, dass derzeit wegen illegaler Entsorgungen vor Gericht steht. Die Verwechslungsgefahr ist allerdings groß. Denn Die Bisinger Firma ist auf dem Nachbargelände angesiedelt.

"Jeder, der Hinter Stöck hört, kommt erst mal auf uns", sagt Firmenchef Famiano Pfister. Die Leute haben ihn mehrfach darauf angesprochen – per Telefon, auf Whats-App und auf Facebook. "Ich will nicht, dass wir wegen jemand anderem Aufträge verlieren", sagt Pfister.

So habe bereits jemand gefragt, ob man noch mit Pfisters Firma zusammenarbeiten könne. Zwar stand im Bericht über den Gerichtsprozess explizit, dass es sich um eine Balinger Firma handelt, die ihre Abfälle schlicht in den Kanal gekippt haben soll. Aber Pfister meint: "Viele überfliegen den Artikel vielleicht nur." Wenn er Kunde wäre und so etwas lesen würde, würde er sich auch überlegen, ob er eine Firma im Gebiet Hinter Stöck engagiert. Pfister stellt deshalb klar: "Das ist der Nachbar."

Damals waren die Verantwortlichen von Landratsamt und Polizei auch auf dem Gelände der Bisinger Firma, fanden dort jedoch alles in bester Ordnung vor. Auf dem Gelände der ATP Kanal- und Umweltservice GmbH stehen zwar auch Abfallcontainer, die seien aber genehmigungskonform.

Damals lief auf dem Nachbargelände Öl aus

Auf dem Nachbargrundstück – also dem Lagerplatz des Balinger Unternehmens – war 2015 ein nicht zugelassener Ölabscheider verwendet worden. In der Folge war eine ölhaltige Flüssigkeit in die Kanalisation gelangt und in die Bisinger Kläranlage und in ein Regenüberlaufbecken geflossen. "Das hat man damals gerochen", erinnert sich Pfister. Doch der Gestank verlor sich bereits vor dem Gelände der Bisinger Firma.