Vorstand Willy Harpain (links) überreichte Walter Stocker die Ehrenurkunde der Betriebsgemeinschaft Kirchberg für seine längjährigen Verdienste . Foto: Vosseler

Auf ihrer Hauptversammlung positioniert sich die Forstbetriebsgemeinschaft Kirchberg gegen Windkraftanlagen in Waldgebieten. Sie würden den Bestand gefährden, hieß es.

Gut besucht war die Hauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Kirchberg (FBG) im Narrenheim in Bergfelden. Die Vorstandschaft berichtete über das Vereinsjahr, Aktivitäten, einen kleinen Überschuss und einen soliden Kassenstand. Thema war auch die aktuelle Holzmarktsituation.

Die Versammlung hat dem Vorstand außerdem den Auftrag erteilt, sich gegenüber Gemeinden und Gremien nachdrücklich gegen die Errichtung von Windkraftanlagen zu positionieren.

Das Thema Windkraftanlagenbau im Wald wurde von der Versammlung erörtert und ausführlich diskutiert. Hintergrund: Der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg (Landkreise TUT, VS, RW) hat in seinem Planungsausschuss „Vorranggebiete für Standorte regionalbedeutsamer Windkraftanlagen“ erarbeitet und als Beschlussvorschlag eingebracht.

Die Anlagen sind bis zu 290 Metern hoch

Darin sind zahlreiche Flächen im Wirkungsgebiet der FBG Kirchberg enthalten, darunter 290 Hektar wertvolles Waldgebiet „Tonau-Bernstein“, das sich von Vöhringen bis Renfrizhausen erstreckt und die „Dicke“ in Bergfelden einschließt.

Auf Anfrage der FBG hat der Bergfeldener Ortsvorsteher Martin Sackmann berichtet, dass im genannten Gebiet bis zu neun Windkraftanlagen gebaut werden können. Die Anlagen sind bis zu 290 Metern hoch. Die Stadt Sulz spricht als Eigentümerin bebaubarer Waldflächen über eine reduzierte Zahl anlagen in diesem Gebiet mit Projektentwicklern .

Am Ende der Diskussion beschlossen die Mitglieder mit großer Mehrheit, Position gegen den Bau von Windkraftanlagen in Waldgebieten einzunehmen.

Die Nachteile und negativen Folgen der damit verbundenen massiven Kahlschläge und Rodungen in intakten Waldflächen würden deutlich überwiegen, hieß es. Sie würden den Waldbestand gefährden und den Grundsätzen der FBG zu einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung widersprechen.

Ehrung für „Holzwurm“ Walter Stocker

Die Wahlen fanden unter der Leitung von Ortsvorsteher Martin Sackmann statt. Willy Harpain (Vorstand), Dietmar Breil, (2. Vorstand), Manfred Schotterbeck (Kassier), Klaus Vosseler (Schriftführer) und Werner Schwarz (Beisitzer) wurden wiedergewählt. Als Beisitzer ausgeschieden sind Walter Stocker, Dieter Kimmich und Andreas Strobel. Als neue Beisitzer wurden gewählt: Rolf Wörner, Tim Schwarz und Markus Hezel.

Gründungsmitglied, Triebfeder und „Macher“ der FBG, Walter Stocker, wurde nach 30 Jahren aktiven Wirkens in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. „Holzwurm“ Walter Stocker hat die FBG Kirchberg nach der Gründung zehn Jahre als 2. Vorstand, 15 Jahre als Vorstand und fünf Jahre als Beisitzer maßgeblich geprägt.

Sein Steckenpferd durfte nicht fehlen

In einem kurzweiligen Vortrag hat Walter Stocker der Versammlung einen umfangreichen Rückblick in sein langjähriges Wirken gewährt. Nicht fehlen durfte sein Steckenpferd, die Organisation zahlreicher unvergesslicher Ausflüge und Besichtigungsfahrten zum Thema Holz.

Als Würdigung und besonderen Dank für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit und außerordentlichen Verdienste wurde Walter Stocker zum Ehrenmitglied der FBG Kirchberg ernannt.