Hobbyimker Martin Lutz zeigt den Kindern die vollen Honigwaben. Foto: Schwarz

Beim Kinderferienprogramm drehte sich einen Nachmittag lang alles rund um Bienen und die Imkerei. Die Kinder besuchten Hobbyimker Martin Lutz und seine Frau Nicole, die ihnen zeigten, wie Honig entsteht.

Beim Ferienprogramm des Kinder-und Jugendvereins standen fleißige Bienen und die Imkerei im Mittelpunkt. Die eineinhalb Stunden vergingen wie im Flug. Wie lange lebt eigentlich eine Biene, wie weit fliegt sie in ihrer Lebenszeit und wie entsteht eigentlich der Honig? Auf diese und viele weitere Fragen bekamen die jungen Teilnehmer beim Ferienprogramm-Termin eine Antwort.

Ein Glas Honig und eine Kerze aus Bienenwachs

Zwei Gruppen mit jeweils zwölf Kindern hatten sich angemeldet und nutzten den unterhaltsamen „Crashkurs“ bei Hobbyimker Martin Lutz und seiner Frau Nicole, um in die Welt der Bienen und der Imkerei auf unterhaltsame Weise ein bisschen tiefer einzutauchen. Der kurzweilige Nachmittag verging im Flug. Am Ende durften die Kinder zur Erinnerung ein Glas des zuvor selbst geschleuderten und abgefüllten Honigs sowie eine aus Bienenwachs gebastelte Kerze samt Wiesenblumensamen mit nach Hause nehmen.

Martin Lutz betreibt die Imkerei als Hobby seit dem Jahr 2012. Die Leidenschaft dafür hat er von seinem Vater geerbt. Zwei seiner insgesamt 20 Bienenvölker sind derzeit in Pfalzgrafenweiler in seinem Garten beheimatet, der Rest wandert vom Badischen über Hochdorf in den Schwarzwald, weil dadurch unterschiedliche Honigsorten entstehen, beispielsweise der Kirschblütenhonig dank der Kirschblüte im Badischen.

Rund 50 000 Bienen leben in einem Volk

Ein einziges Bienenvolk zählt rund 50 000 Bienen. Martin Lutz erklärte den Kindern die Zusammensetzung eines Bienenvolks und das Innenleben eines Bienenkastens. Er zeigte ihnen auch die sogenannte Landeklappe am Eingang zum Bienenkasten, die –je nach Aktivität der dort lebenden Bienen – größer oder kleiner gehalten ist. Die Klappe dient dazu, Wespen oder Spinnen vom Eindringen abzuhalten. Außerdem verfügt das Bienenvolk über „Wächter“. Gitterböden sorgen für die nötige Luftzirkulation.

Interessant war für die Kinder zu erfahren, dass eine Biene ganze 35 bis 40 Tage lang lebt und in dieser Zeit fliegend die Welt einmal umrunden könnte. Was sie dabei an Honig produziert entspricht gerade einmal der Menge auf einem einzigen Teelöffel. Neben den unzähligen Arbeiterbienen gehören männliche Drohnen sowie eine Königin zum Volk. Letztere wurde von Martin Lutz markiert und den Kindern auch gezeigt.

Foto: Schwarz

Je älter eine Biene ist, umso dunkler wird ihre Farbe. Die Kinder erfuhren auch, dass Bienen bei Regen gar nicht fliegen können und dass Wasser vom Imker deshalb auch manchmal bewusst eingesetzt wird, um die Bienen zu beruhigen. Dass Bienen den Honig eigentlich nicht für den Menschen produzieren, sondern in erster Linie für sich selbst als Vorrat für den Winter, hatte nicht jedes Kind gewusst.

Wie die Königin an die Macht kommt

Neu war für die Kinder auch, dass die Königin nicht als solche geboren wird, sondern vom Volk ausgewählt und zur Königin gemacht wird. Die Fütterung mit „Gelee Royale“ ermöglicht ihr schnelles und intensives Wachstum. So unterscheidet sie sich von der normalen Arbeiterbiene am Ende auch durch ihre Größe.

Einen Tipp für den Fall, dass jemand von einer Biene gestochen wird, gab es ebenfalls von dem erfahrenen Imker: „Den Stachel immer wegkratzen und niemals herausziehen, weil das die Giftblase öffnet.“

Im Imkeranzug ganz nah ran an die Bienen

Wer Lust hatte, konnte sich dem Bienenvolk mit einem Imkeranzug nähern. In der Garage durften die Kinder dann noch Honig schleudern und das Gewicht einer mit Honig gefüllten Wabe testen. Dort füllten alle auch noch das eigene Honigglas. Aus dem Wachs der Wabe wurden Kerzen gebastelt. Zur Stärkung nach einem interessanten Nachmittag gab es dann noch Hefezopf mit leckerem Honig.