Der Arbeitskreis Asyl bot den Besuchern beim „Interkulturellen Wohnzimmer” in Hechingen ukrainischen Spezialitäten. Foto: Wolff

Das „Interkulturelle Wohnzimmer” auf dem Hechinger Obertorplatz lockt hunderte Besucher in Hechingens Oberstadt. Und der Plan der Organisatoren ging auf: Menschen mit und ohne Migrationshintergrund versammelten sich zum gemeinsamen Fest.

Unter dem Motto “Neue Räume” der bundesweiten Interkulturellen Woche, schufen Caritas, Stadt Hechingen und der Arbeitskreis Asyl, Raum für Begegnungen und Austausch auf dem Obertorplatz. Und welcher Raum könnte sich dafür besser eignen als ein Wohnzimmer? Also entstand mitten in Hechingens Oberstadt kurzerhand ein Wohnzimmer.

Das Fest startete um 16 Uhr mit einem Internationalen Angebot an Speisen und verschiedenen Aktionen für kleine und große Besucher.

Spielen und Speisen

Egal ob beim Memory, welches Vorurteile aufzeigen soll, beim Afrika Puzzle, das den Kontinent entdecken ließ oder beim Freundschaftsbänder knüpfen. Alle Attraktionen waren darauf ausgelegt, die Menschen der verschiedenen Nationen zusammenzubringen und gemeinsame Begegnungen zu ermöglichen. Doch auch das Kennenlernen der verschiedenen Kulturen war problemlos möglich. Ukrainische, syrische und afrikanische Spezialitäten sorgten für Abwechslung in den Geschmacksnerven der Besucher – oder auch für ein wenig Heimatgefühl bei den Besuchern mit Migrationshintergrund. Und wer die südamerikanische Küche entdecken wollte, hatte mit dem Kochbuch von Aquisito e.V. die Möglichkeit in die bolivianische Kultur reinzuschmecken.

Julia Moj bringt die Bolivianische Küche nach Hechingen Foto: Wolff

Thomas Kern, Integrationsbeauftragter der Stadt und Mechthild Uhl-Künzig vom Caritas Verband Zollernalb, zeigten sich positiv überrascht von der Besucheranzahl. Denn dass das Fest so viele Besucher anlockt, hatte man so nicht erwartet. “Bisher fanden die verschiedenen Aktionen zur Integrationsarbeit immer dezentral statt und mit diesem Fest haben wir erstmals eine zentrale Veranstaltung dazu“, erklärte Kern. Und der erste Eindruck stimmt „sehr positiv“, ergänzte er.

Auch Almut Petersen, Vorsitzende des Arbeitskreis Asyl Hechingen war begeistert. Heute wolle man „Miteinander feiern und es sich gut gehen lassen“, so Petersen. Dabei sieht sie die „offenen Räume der Begegnung” als eines der wichtigsten Instrumente. Besonders stolz zeigte sie sich auch über die Vorbereitungen des Interkulturellen Wohnzimmers.

Fest soll wiederholt werden

Denn auch beim Aufbau und bei der Planung haben die Geflüchteten aktiv mitgeholfen und so zum Erfolg des Festes beigetragen. „Wir wollen das Fest öfters wiederholen, gemeinsam in Hechingen” erklärte sie zudem auf die Frage nach der Zukunft des Begegnungsfestes.

Während der Nachmittag mit dem Programm für Kinder und Familien gepunktet hatte, wurde der Abend mit mehr Stadtfestcharakter ausgestattet. Die Band „Safnama“, die traditionelle Westafrikanische Musik spielte, läutete die Party mit Musik und Tanz ein. Danach folgte die Reggae Band „Saidon Train“, die für die passende Feierstimmung sorgte. Ein bunt gemischtes Publikum feierte und tanzte gemeinsam bis in die späten Abendstunden und die Freude war den Besuchern anzumerken.

Gemeinsam – das war die Devise des Interkulturellen Wohnzimmers am Obertorplatz. Dieses Motto zeigte sich sowohl in der Organisation als auch bei den Besuchern des Festes. Alle in der interkulturellen Arbeit aktiven Organisationen in Hechingen beteiligten sich an der dem Begegnungsfest.