Gegenüber der Baugrube in Bad Teinach, wo eine Seniorenwohnanlage entstehen soll, lagert der Erdaushub. Das stört einige Bürger, da die Fläche eigentlich als Bolzplatz genutzt werden kann. Das ist auch weiterhin möglich – aber mit Einschränkungen. Foto: ©thomas fritsch

Das Bauprojekt Seniorenwohnanlage in Bad Teinach scheint eingeschlafen zu sein. Doch im Hintergrund tut sich tatsächlich was. Nicht so bei dem Erdaushub, der immer noch in der Nähe lagert – und über den sich Bürger mächtig ärgern.

Das Signal ist eindeutig: Bei der geplanten Seniorenwohnanlage in Bad Teinach heißt es weiter „abwarten und Tee trinken“. Noch immer tut sich nicht viel in der Baugrube nahe des Ortseingangs linker Hand. Doch einige Bürger rüttelt besonders eines momentan richtig auf: Dass der Erdaushub dort schlicht und einfach nicht weggeräumt wird.

In einem Bürgerstammtisch wandten sich Einwohner an die Gemeinderäte – mit der Bitte, der Bürgermeister möge aufklären, was dahinter stecke. Und das tat Wendel in der Septembersitzung – und zwar mit der simplen Erklärung: Der Aushub lagert auf der gegenüberliegenden Seite, „weil er separat entsorgt wird“. Das rührt daher, weil sich Steine in der Erdmasse befinden, erklärt Wendel. Und zwar Bausteine des Kellers, der einst Teil des Gebäudes war, das schon längst abgerissen ist.

Bei der Firma nachgefragt

Damit wollten sich nicht alle Räte direkt zufriedengeben. Andreas Friederich (Unabhängige Bürgerliste) hakte nach, warum der Haufen trotzdem nicht gleich weggefahren werde? Wendel meinte, dass vonseiten der Verwaltung bereits die Anfrage an die Firma ging, ob er der Bauschutt auch abgeholt werden könne, bevor es mit dem Bau weiter gehe. Er betonte dennoch: „Im Zweifel bleibt es aber auch liegen bis zum Frühjahr 2024“.

Kann der Bolzplatz noch genutzt werden?

Stadtrat Jochen Krauß (Bürger für Bürger) wies darauf hin, dass die Fläche einst als Bolzplatz genutzt worden sei und es deshalb an den Nerven einiger Bürger zehre, dass der Erdaushub das jetzt verhindere. Auch da hatte der Verwaltungschef eine Antwort in petto: „Die Restfläche zwischen der Teinach kann man weiternutzen.“ Der Bereich, auf dem noch gekickt werden könne, sei eben um sieben bis acht Meter schmaler.

Enormer Preisanstieg

Trotzdem ist erst einmal jede Menge Geduld gefragt, bis sich in der Baugrube – die derzeit eher begraben zu sein scheint – wieder Leben regt. Das Projekt sei „Opfer des Ukraine-Kriegs geworden“, so drückte es Wendel aus. Zu Verzögerungen hätten unter anderem Lieferschwierigkeiten und der enorme Preisanstieg bei Baumaterial geführt. Doch es gibt Hoffnung: „Wir sind immer in einem guten Kontakt mit der Firma“. Da jetzt Preise verhandelt worden seien, habe die Vermarktung der Wohnungen gestartet. Kein unerheblicher Schritt, sagte Wendel, denn: Eine gewisse Anzahl an Wohnungen müsse verkauft werden – dann erst werden im Frühjahr 2024 die Bagger rollen. Und ob die doch schon davor anrücken, um den Bauschutt wegzuräumen – das bleibt vorerst unklar.