Landwirte aus dem Kreis informieren sich. Foto: Landwirtschaftsamt Rottweil

Wie baut man einen Anbindestall zu einer modernen Lösung um? Und wie kann ein Neubau aussehen? 50 Landwirte im Kreis Rottweil informierten sich vor Ort.

Das Landwirtschaftsamt Rottweil veranstaltete nach langer Pause wieder eine Stallbaulehrfahrt. Aufgrund der öffentlichen Diskussion zum Thema Anbindeställe in der Rinderhaltung wurde diese Thematik aufgegriffen und zwei kleine Nebenerwerbsbetriebe wurden besucht.

Es wurden zwei sehr unterschiedliche Mutterkuhbetriebe besichtigt. Den etwa 50 interessierten Landwirten wurde eine Umbau- und eine Neubaulösung zum bestehenden Anbindestall präsentiert.

Anbau einer Liegehalle im Brambach

Der Betrieb von Familie Broghammer in Schramberg-Brambach vermarktet Eier und Fleisch über Direktvermarktung. 2019 begann die Familie mit den Umbauplänen für einen Anbau einer Liegehalle inklusive Kälberschlupf mit Tiefstreu. Der alte Anbindestall wird teilweise weiter zum Abkalben, als Fressbereich und zur Ochsenaufzucht genutzt. Den Tieren steht fast das ganze Jahr ein freier Weidezugang zur Verfügung. Die Arbeiten am und im Stall wurde größtenteils durch familieneigene Arbeitskräfte durchgeführt. Der endgültige Einzug der Tiere in den Neubau erfolgte 2023.

Neubau in Schiltach

Als zweiter Betrieb wurde der Stallneubau von Familie Wolber in Schiltach-Rohrbach aus dem Jahr 2022 besichtigt. Dort in Hanglage werden die Mutterkühe im Boxenlaufstall gehalten und die Tiere sind im Sommer über auf der Weide. Neue Funktionsbereiche, wie eine Abkalbebox und der Kälberbereich auf Stroh wurden im Neubau realisiert. Ein neuer geschlossener Güllebehälter und die Hangabsicherung gehörten damals auch zur Planung, Finanzierung und Förderung dazu. Die Masttiere werden über einen Metzger vermarket und der alte Anbindestall wird nicht mehr für die Tierzucht verwendet.

In Bezug auf die Klauengesundheit wurden auf dem Spaltenboden zusätzlich Gummimatten verlegt. Laut Angaben des Tierhalters führt dies aufgrund des unterschiedlichen Spatenmaßes zu einem hohen Selbstreinigungseffekt der Laufflächen und entspricht tierschutzrechtlichen Vorgaben für Spaltenböden für Kälber.

Infos zu Fördermöglichkeiten

Anschließend informierte das Landwirtschaftsamt über die aktuellen Fördermöglichkeiten zum Umbau von Anbindeställen durch das AFP und das IKLB und es gab Infos vom neuen Team TIER des RP Freiburgs zu kleinen und effektiven Anpassungsmöglichkeiten im Anbindestall im Hinblick auf mehr Tierwohl. Zum Abschluss wurde den beiden Betriebsleitern ein kleines Präsent überreicht.