Um die feien Wiesen des Deißlinger Friedhofs ging es in der vergangenen Sitzung des Bau- und Umweltausschuss. Foto: Marcel

Was soll aus der Wiese auf dem Friedhof werden? Der Bauausschuss machte sich vor Ort Gedanken.

Der Bauausschuss des Gemeinderats nahm am Dienstag den Friedhof unter die Lupe. Die große Wiese am Eingang von der Pauluskirche war Gegenstand der Überlegungen: Solle man sie gestalten, dafür ein Planungsbüro beauftragen oder einfach Bäume pflanzen?

Da die Nachfrage nach Rasengräbern, überhaupt nach Erdbestattung immer mehr abnehme, werde der Platz eigentlich nicht gebraucht, stellte Bürgermeister Ralf Ulbrich klar. Auch Renate Ohnmacht-Graf machte deutlich, dass der Trend klar zum Urnengrab gehe.

„Eine reduzierte, punktuelle Gestaltung“ soll kommen

Die Idee, über die Wiese einen Weg zu ziehen, fiel schließlich hinten runter, denn egal ob asphaltiert oder geschottert, vom Bauzug gestaltet oder von einem Fachbetrieb – teuer werde es allemal. Und wenn man den Platz mit Bäumen oder Sträuchern bepflanzt, um später Baumgräber zu ermöglichen, bräuchten diese Pflege und sorgten im Herbst für Arbeit. Also wird der Platz erst einmal Wiese bleiben, mit vereinzelten Gräbern drauf, die in den kommenden Jahren nach und nach abgeräumt werden. Im Rat werde man Ideen sammeln, wie es dann weiter gehen solle. Einig war sich der Ausschuss, dass man keinen großen Aufwand betreiben will, „eine reduzierte, punktuelle Gestaltung“, wie Bürgermeister Ulbrich zusammenfasste.

Kurz ging man auf die Aussegnungshalle ein: Derzeit sei das Blechdach dicht, das werde aber nicht so bleiben. „Das Kondenswasser ist das Problem“, erläuterte der Schultes, das sorge für Korrosion, also werde es irgendwann wieder durchs Dach tropfen. Und das ohne eine Möglichkeit, die Hersteller haftbar zu machen. Schließlich habe der Rat damals die Planung abgesegnet.

Bäume statt Urnenstele

Einig war man sich, dass die Wiese hinter der Aussegnungshalle ein paar Bäume bekommen solle. Auch die Urnenwand unterhalb der Halle werde noch ab und an genutzt.

Einig war man sich ebenfalls, dass es keine Urnenstele brauche, wie in Lauffen, Bäume seien besser. Ein paar Kleinigkeiten wie lose Gitter, schiefe Randsteine und das abgesackte Pflaster vor den Kriegsgräbern machten die Räte aus, hier solle unterhalb der Tafeln mit den Namen der Gefallenen ein Grünstreifen kommen, der Vorschlag von Siegfried Vosseler (DUL) fand allgemeinen Gefallen.

Um all dies werden sich jetzt Radivoje und Biljana Vasic kümmern, das Ehepaar hatte die Pflege der beiden Friedhöfe von Josef Rohrer übernommen. Für sie gab es ein dickes Lob von den Räten und dem Chef, der betonte: „Der Dank darf ruhig auch mal öffentlich ausgesprochen werden.“