Was für ein Team: die Panthers werden immer besser. Foto: Morat

Basketball: Im ersten Pro A-Spiel gewinnt Velcic-Team mit 82:76 gegen Kirchheim. Mit Fanbilder

Die wiha Panthers Schwenningen sind mit einem umkämpften 82:76-Heimsieg gegen die Kirchheim Knights ideal in die neue ProA-Saison gestartet. 700 Zuschauer sahen in der Deutenberghalle ein Schwenninger Team, das sich vor allem durch eine große Entschlossenheit auszeichnete.

Dies hob auch Panthers-Coach Alen Velcic in seiner Spielbilanz hervor. "Meine Mannschaft hat hervorragend gegen einen abgezockten Gegner gekämpft, wollte unbedingt diesen ersten Sieg. Dieser tut uns gut, aber wir haben in Sachen Feinabstimmung noch einiges in den kommenden Wochen zu tun."

Positiv war beim ersten Saisonauftritt des ProA-Neulings ebenso die Freiwurfquote von 83 Prozent. Dazu kam, dass man die Kreise der Kirchhheimer Top-Spieler Keith Maurice Rendleman und Erik Dunham erfolgreich einengen konnte. Zudem entschied David Dennis das Pointguard-Duell gegen Jalan McCloud unter dem Strich für sich.

Alen Velcic hatte in den ersten 40 Saisonminuten ein leistungsmäßiges Auf- und Ab seines Teams gesehen, das aber in der Schlussphase dann in der Offense die effektiveren Entscheidungen als die Knights traf.

Die Panthers hatten auf ihre beiden Flügelspieler Bill Borekambi (Infekt) und Sean Xavier Searcy (Knochenhautentzündung) verzichten müssen, was taktisch eine neue Herausforderung für die Neckarstädter darstellte.

Die Hausherren begannen nervös und lagen nach knapp fünf Minuten mit 2:9 hinten. Alen Velcic griff dann erstmals in seine Taktikkiste und brachte – neben Marko Bacak –mit Yasin Kolo den zweiten Center, was das Schwenninger Spiel stabilisierte. Der Aufsteiger verzeichnete nun eine seiner besten Phasen des Spiels und wendete das Blatt nach dem ersten Viertel zu einer 22:13-Führung. Im zweiten Durchgang offenbarten sich in der Panthers-Defense noch diverse Abstimmungsprobleme, die Kirchheim konsequent nutzte. Beim Pausengang war das Duell beim 36:34 für die Gastgeber weiterhin völlig ausgeglichen.

Es blieb spannend. Bei den Gästen setzte in der zweiten Halbzeit Mitchell Hahn (15 Punkte) die Akzente – Schwenningen hatte in der Abwehr weiterhin Schwerstarbeit zu leisten und lag mit 58:60 vor den letzten zehn Minuten zurück.

Das Schlussviertel ging aber an die Panthers, die nun – vor allem durch Leon Friederici – Nadelstiche setzten und wichtige Rebounds auf ihre Seite brachten. 15 Sekunden vor dem Ende machte der gute Jaren Michael Lewis mit einen Korbleger alles zum 82:76-Endstand klar.

Korbgeflüster

Problemlose Abnahme

Optisch war die Schwenninger Deutenberghalle am Samstag zu einem echten Schmuckkästchen geworden. Einen großen Anteil trug der neue, teilweise orangefarbene Parkettboden bei, der den Besuchern beim Betreten der Halle sofort ins Auge sprang. Dazu haben die Panthers nun auch in der benachbarten Halle B einen großen neuen VIP-Bereich eingerichtet. Inzwischen gibt es auch insgesamt drei Anzeigetafeln. Zwei Stunden vor dem Spielbeginn war eine Vertretung des Managements der "2. Basketball Bundesliga" zur Abnahme der Rahmenbedingungen in der Deutenberghalle erschienen. Bis auf eine noch fehlende Werbebande des Generalsponsors, die aber erst noch geliefert werden muss, gab es von den Offiziellen keine Beanstandungen. "Wir sind absolut ProA-tauglich", teilte Hallensprecher und Geschäftsstellenleiter Holger Rohde den Fans kurz vorm Spielbeginn mit.  

Tolle Geste

Panthers-Geschäftsführer Frank Singer entschuldigte sich bei den 700 Zuschauern noch "für ein paar organisatorische Dinge, die noch nicht so gepasst haben. Wir arbeiten dran." Seine Geste war sogar leicht übertrieben, denn auf den ersten Blick klappte bei der ProA-Premiere schon sehr vieles gut. Bestens kommt bei den Fans nun der Verkauf von nummerierten Sitzplatztickets an, der viel Stress im Vorfeld der Partie erspart. Dass es im ersten Saisonspiel aber nur 700 Zuschauer waren, überraschte Frank Singer nicht. "Es ist ein altes Problem in Schwenningen, dass bei schönem Spätsommerwetter einige noch etwas anderes unternehmen. Zudem spielte ja der FC 08 auch noch am Samstagabend. Ich bin zuversichtlich, dass sich unsere Zuschauerzahl in den kommenden Wochen erhöht", so Frank Singer.  

Ein Heimkehrer

Jedes Spiel der ProA wird live im Internet bei "Air Tango" übertragen. Die Kommentatoren bei den Spielen in Schwenningen sind in dieser Saison Medien-Profi Manuel Schust (früher auch für die Frankfurt Skyliners tätig) und Matthias Busse. Der frühere Hallensprecher und Pressewart der Panthers kehrt also zurück in die Deutenberghalle. "Im Livestream Spiele zu moderieren, war immer schon mein Wunsch. Ich freue mich sehr auf die Aufgaben in dieser Saison", so der in Sindelfingen als Rechtsanwalt arbeitende Busse. In der Halbzeit erhielt der frühere Fußballer auch ein großes Lob für seine ersten 20 Minuten als Kommentator. Dies von seinem in Tunesien gerade urlaubenden Vater, der die Premiere seines Sohnes im Internet mitverfolgte. "Es hat auf Anhieb zusammen mit Manuel super geklappt", freute sich Matthias Busse, der die erste Saisonleistung der Panthers ebenfalls sehr lobte.

Stimmen zum Spiel

Alen Velcic, Panthers-Trainer:

"Wir freuen uns über einen sehr wichtigen ersten Sieg gegen ein abgezocktes Kirchheimer Team. Wir haben einige Dinge ganz gut gemacht, haben aber auch gesehen, dass wir noch sehr viel Arbeit vor uns haben. Alles was zählt, ist dieser Erfolg, der von uns sehr hart erarbeitet wurde. Meine Mannschaft hat einen sehr großen Kampfgeist gezeigt."

Mauricio Parra, Trainer der Gäste aus Kirchheim:

"Glückwunsch an die Panthers, die gegen uns sehr gut eingestellt waren. Wir hatten unsere Chancen, zu gewinnen, aber wir haben in den entscheidenden Situationen die falschen Entscheidungen getroffen. Klar ist, dass wir uns in den kommenden Spielen steigern müssen."

Leon Friederici, Panthers-Spieler: 

"Dieser erste Sieg gegen einen erfahrenen Gegner wie Kircheim tut uns natürlich zum Saisonstart sehr gut. Entscheidend war, dass wir als sehr kompaktes Team aufgetreten sind und uns exakt an die Vorgaben von Alen Velcic gehalten haben. Die Unterschiede zwischen ProB und ProA sind in verschiedenen Bereichen sehr groß."

Marko Bacak, neuer Panthers-Center:

"Wir freuen uns über diesen wichtigen Sieg. Die Stimmung hier, die ich ja das erste Mal erlebt habe, war großartig. Ich denke, dass unser Sieg aufgrund des Schlussviertels dann auch verdient war. Dass wir zeitweise mit zwei Centern gespielt haben, war eine sehr gute Strategie unseres Trainers. Entscheidend war, dass wir uns aus schwierigen Phasen des Spiels immer wieder gut herausgekämpft haben."