Den TSV Rottweil hat’s erstmals erwischt. Andy Schmötzer (links) und Chimba Zimba müssen nach der Pfrondorf-Niederlage von Trainer Gero Neher getröstet werden. Foto: Müller

Basketball: Beim 71:74 in Pfrondorf sieht Gästetrainer Gero Neher sein Team von Schiedsrichtern benachteiligt.

SV Pfrondorf – TSV Rottweil 74:71 (18:19, 17:7, 17:18, 22:27). Packendes Spitzenspiel in der Bezirksliga mit unglücklichem Ausgang: Der Tabellenführer Rottweiler Werewolves kassierte ihre erste Saisonniederlage.

Bitter war diese deshalb, weil die Gäste drei der vier Viertel für sich entscheiden konnten. Knackpunkt war letztlich der zweite Abschnitt zwischen der 10. Und 20. Minute bis zur Pause: Da gelangen den Gästen nur sieben Punkte und Pfrondorf zog auf 35:26-Pausenführung weg.

Die Aufholjagd im zweiten Durchgang, den die Rottweil mit 45:34 gewannen reichte am Ende allerdings nicht mehr zur Wende und zum neunten Sieg. "Es war ein spannendes und intensives Spiel. Vor tollem Pfrondorfer Publikum und vielen mitgereisten Rottweiler Fans boten leider die Schiedsrichter keine gute Leistung. Aber trotz der Niederlage freuen wir uns auf das Rückspiel in Rottweil, Respekt und Gratulation an den SVP", resümierte TSV-Trainer Gero Neher.

Er musste im Vorfeld auf Moritz Leichtle, Bernd Nahrgang und Kharim El Wehiby verzichten. Zudem ging Georg Klein angeschlagen in die Partie. "Pfrondorf war zwar voll besetzt, doch unsere Ausfälle taten unserem Spiel keinen Abbruch", war auch das Werewolves-Team voll auf der Höhe. Verärgert war Neher lediglich über viele Schiedsrichter-Entscheidungen, die etwas einseitig nur zu Ungunsten der Gäste ausgelegt wurden. Dies spiegelt sich darin wider, dass Maximilian Fuchs im ersten Viertel binnen acht Minuten drei Fouls kassierte. Was den TSV-Center im weiteren Verlauf unterm Korb im eigenen Abwehrspiel einschränkte. Dennoch lag der Gast nach zehn Minuten mit 19:18 in Führung.

Im zweiten Viertel ging es allerdings mit zweifelhaften Schiedsrichterpfiffen weiter – drei Rottweiler Körbe wurden wegen Zeitüberschreitung der Drei-Sekunden-Regel nicht anerkannt. Erst auf Intervention des zweiten Schiris ließ sein Kollegen fortan davon ab. Der Rhythmus im Rottweiler Spiel war dennoch dahin und Pfrondorf nutzte dies mit einem klaren Durchgang zu einer Neun-Punkte-Halbzeitführung. Auffallend bei den Gastgebern: Insgesamt elf Akteure punkteten. Bei den Rottweilern erzielten alle acht Akteure mindestens vier Körbe. Wo beide Teams etliche Punkte haben liegen lassen war von der Freiwurflinie: Nur 30 von 54 Versuchen auf beiden Seiten gingen durch das Netz hindurch.

Doch der TSV gab nicht auf und nach dem Seitenwechsel wurde das dritte Viertel wieder ausgeglichen. Die Gäste hatten knapp mit 18:17 die Nase vorne, konnten den Rückstand allerdings eben nur auf 52:44 verkürzen. Jedoch wurde Fuchs mit dem fünften Foul "ausgefoult".

TSV unter Zugzwang und muss alles riskieren

Für das vierte Viertel hieß es nun volles Riskio: Zunächst jedoch war auch Kevin Joas mit fünf Fouls raus aus der Partie. "Zudem standen Chimba Zimba, Tobias Lux und Benjamin Schmid mit vier Fouls kurz vor dem Ausschluss", zeigte Neher auf, dass sein Team eine Balance finden musste, um zu punkten, die Pfrondorfer vehement zu stören und zu Fehlern zu zwingen und dennoch nicht vollen Einsatz bieten konnte.

Dennoch: Die Moral und der Einsatz stimmten. Rottweil kämpfte sich auf vier bis fünf Punkte heran, wurde dann von den Schiedsrichtern wieder ausgebremst. So reichte es zwar zu einem 27:22, doch auch eigene Ballverluste und eine nicht perfekte Trefferquote verhinderten in den letzten Minuten noch den ganz großen Coup.

Bis auf drei Zähler kamen die Werewolves heran, einmal mehr zumindest wichtig für das Rückspiel, falls der direkte Vergleich am Ende der Saison wichtig wird und man das zweite Duell eventuell mit vier Punkten Abstand für sich entscheiden muss.

TSV Rottweil: Chimba Mucheba Zimba (19), Andreas Schmötzer (13/3 Dreier), Maximilian Fuchs (8), Niko Rapljenovic (8/1), Kevin Joas (8/1), Tobias Lux (6), Georg Klein (5/1), Benjamin Schmid (4). Dreierbilanz: 3:6, Freiwürfe: 15 von 32/15 von 22. SV Pfrondorf: beste Schützen waren Philipp Saur (15), Jonas Kübler (13), Timothy Cobb (12).