"Ein Tänzchen gefällig?" Die Spieler der Wiha Panthers feierten nach dem letzten Heimauftritt der Saison mit ihren 1000 Zuschauern. Foto: Kienzler

Basketball: Mannschaft ist seit Wochen am Limit, bleibt aber bleibt optimistisch. Hoffnung für Sergey Tsvetkov.

Es wurde getanzt, ein Film über die Saison gezeigt, die Trikots wurden versteigert. Es fühlte sich wie die Meisterfeier im vergangenen Jahr an. Was fehlte, war allerdings das Wichtigste: der Titel.

Nach dem 80:55-Erfolg gegen den MTV Kronberg wurde alles zur Nebensache. Der 14. Sieg im 14. Heimspiel, der 25. Sieg in Folge: Alles egal. "Meister will ich werden. Das andere ist doch völlig egal. Für solche Statistiken interessiert sich nach der Saison niemand mehr", sagte Panthers-Coach Alen Velcic nach dem Sieg gegen Kronberg.

Müde Köpfe

Dass sich seine Mannschaft gegen einen vermeintlich leichteren Gegner so schwer getan hat, kam für den erfahrenen Trainer auch nicht überraschend. "Wir sind vom Kopf her müde", sagte er. Nach so einem Saisonverlauf sei dies ganz normal.

Gewisse Parallelen

Die Panthers bewegen sich seit Wochen am Limit, dürfen sich im Titelrennen keinen Ausrutscher leisten. Seit dem direkten Duell gegen die SG Dürkheim/Speyer im Januar ist klar: Die Mannschaft, die ein Spiel verliert, wird im Titelrennen leer ausgehen. Ähnliches spielt sich wohl auch beim Konkurrenten ab. Das Team aus Speyer tat sich in den vergangenen Wochen mit den Gegnern aus Tübingen (86:78), Kaiserslautern (100:93) und nun den BG Eisbären (92:83) ebenfalls überraschend schwer.

"Auf uns schauen"

Nun spitzt sich das Duell der beiden Top-Teams am letzten Spieltag zu. Die Ausgangslage ist einfach: Wenn die Panthers gewinnen, sind sie Meister. Sollten sie verlieren, müssen die Doppelstädter gleichzeitig auf einen Ausrutscher von Speyer in Stuttgart hoffen. Daran wollen die Spieler keine Gedanken verschwenden. "Wir sind gut beraten, auf uns zu schauen", sagt zum Beispiel Aufbauspieler Kosta Karamatskos. "Wir haben es selbst in der Hand." Kapitän Nikola Fekete war mit seinen Aussagen da noch ein Stück deutlicher: "Natürlich werden wir jetzt Meister", betont er.

Bewerbung eingereicht

Gegen Ende der Saison spitzt sich auch der Kampf um den Titel für den Most Valuable Player (MVP) – den wertvollsten Spieler der Liga – zu. Und Rasheed Moore hat am Samstag mal wieder eine Bewerbung eingereicht. 29 Punkte, eine Wurfquote von 65 Prozent aus dem Feld, dazu sechs von sechs Freiwürfen und sieben Rebounds. Moore hatte wieder einmal ein heißes Händchen. "Rasheed quetscht im Moment alles aus sich heraus. Was dieser Junge leistet, ist unglaublich", sagt Alen Velcic. Der 22-Jährige gibt sich wie gewohnt bescheiden. "Über so etwas denke ich gar nicht nach. Ich habe einfach versucht, mein Spiel zu machen – und der Mannschaft damit zu helfen", sagte der US-Amerikaner. Er möchte lieber Meister werden. Persönliche Titel seien ihm egal. "Was zählt, das ist die Meisterschaft."

"Knall die Dinger rein"

Dass der MTV Kronberg sich – wohlgemerkt ohne ihren Coach – den Panthers so lange entgegenstellen konnte, lag an Frederik Zwiener, dem besten Dreier-Schützen der Liga. Was der Forwart teilweise für Würfe durch den Ring jagte, war fast unglaublich. Im dritten Viertel fiel bei den Panthers dagegen Kosta Karamatskos als souveräner Dreierschütze auf. Dies gehört eigentlich nicht zu den Spezialitäten des Spielmachers. "Deshalb werde ich an der Dreierlinie oft nicht beachtet. Wenn ich aber so frei bin und so lange Zeit habe, knall ich die Dinger schon auch rein", sagte er lachend.

Hoffnung für Tsvetkov

Als Sergey Tsvetkov kurz vor der ersten Viertelpause humpelnd das Feld verlies, ging mit ihm auch eine wertvolle taktische Option. Er ist einer der Schlüsselspieler in der Smallball-Aufstellung von Alen Velcic. "Sergeys Verletzung ist sehr unglücklich für uns", weiß der Coach. Es besteht jedoch Hoffnung, dass der Bulgare bis Samstag wieder fit wird. "Ich kenne meinen Körper sehr gut. Ich denke, dass ich am Samstag spielen kann", hofft Tsvetkov.