Zwei Panthers-Spieler, die bisher den Play-offs auch ihren Stempel aufdrückten: Bill Borekambi (hinten) und Sergey Tsvetkov sind nun heiß auf die sehr attraktive Halbfinal-Serie gegen Münster. Foto: Michael Kienzler

Basketball: Velcic-Team fiebert Spiel eins der Playoff-Serie gegen WWU Baskets Münster entgegen. 

Es ist angerichtet. Am Samstag (19.30 Uhr) läuft für die wiha Panthers Schwenningen in der mit 3000 Zuschauern ausverkauften Sporthalle Berg Fidel in Münster das erste Spiel in der Play-off-Halbfinal-Serie (Modus "Best of 3"). Beide Teams, die sich noch nie über den Weg liefen, brennen.

 Spannung und Gelassenheit

Das Panthers-Team machte sich am Freitagvormittag auf den Weg nach Münster. Im Süden der wunderschönen Stadt, bekannt auch durch ihre sehr vielen Fahrradfahrer und Studenten, bezog die Mannschaft von Trainer Alen Velcic ihr Quartier am Hiltruper See. Am Freitagabend und auch am Samstagvormittag wurde und wird in der Sporthalle Berg Fidel noch trainiert. Rasheed Moore und Co. versuchen in den Stunden vor dem ersten Halbfinal-Duell die richtige Mischung zwischen Anspannung und Gelassenheit zu finden. Die Panthers haben – wie auch die Baskets aus Münster – die Erwartungen in dieser Saison schon weit übertroffen und können ohne jeglichen Druck die Serie angehen. Alles, was jetzt für beide Mannschaften noch kommt, ist jeweils ein Riesenbonus. Ein Fanbus wird die Panthers ins Münsterland begleiten.

Starkes Defense-Potenzial

Das Spannende an dieser Halbfinal-Serie macht vor allem aus, dass sich beide Teams bislang nur von den Videos her kennen. Panthers-Coach Alen Velcic hat bei seinem Studium in den vergangen Tagen festgestellt, "dass wir auf einen Gegner treffen, der viel von einem äußerst disziplinierten Teamwork lebt. Ich sehe unsere Chancen bei 50:50. Wir freuen uns sehr auf die Spiele gegen Münster". Was Alen Velcic zum Beispiel noch in Erfahrung gebracht hat? "Mein Trainerkollege Philipp Kappenstein scheint ein ähnlich positiver Verrückter wie ich zu sein", erklärt der Schwenninger Coach schmunzelnd.

Fakt ist, dass zwei Mannschaften mit einer jeweils starken Defense aufeinandertreffen, dass die Panthers individuell mehr Erfahrung in ihren Reihen besitzen und dass beide Teams in dieser Serie von der großen Begeisterung ihrer Fans getragen werden. Die Münsteraner haben den Vorteil, dass sie am vergangenen Wochenende in ihrer Viertelfinal-Serie gegen Bayern München II (2:0-Siege) bereits durch waren und pausieren konnten, während die Panthers noch in den Krimi gegen Gießen involviert waren.

Ganz Münster fiebert

"Unsere Tanks sind wieder voll. Wir freuen uns riesig auf die Serie gegen Schwenningen. Die ganze Stadt fiebert dem Halbfinale entgegen", hat natürlich Baskets-Trainer Philipp Kappenstein die Panthers genau analysiert. "In unserer Viertelfinal-Serie trafen wir mit Bayern München II auf einen Gegner mit sehr viel jungen talentierten Spielern. Nun spielen wir gegen ein sehr erfahrenes Team aus Schwenningen. Das macht die Herausforderung für uns noch interessanter und größer."

Während Alen Velcic davon ausgeht, dass es aufgrund der beiden starken Defense-Reihen "keine High-Scoring-Ergebnisse" in den Duellen gibt, möchte dies Philipp Kappenstein nicht ausschließen. "Ich erwarte sehr offene und interessante Spiele mit zwei Mannschaften, die aufgrund ihrer jeweiligen Ausgangslage richtig gut drauf los spielen können."

Der Gegner

WWU Baskets Münster

Die Baskets und die wiha Panthers Schwenningen weisen einige Parallelen auf. Auch die Münsteraner stiegen erst in dieser Saison von der Regionalliga in die ProB Nord auf und sorgten – wie die Neckarstädter im Süden – gleich für Furore. Am Ende stand für Trainer Philipp Kappenstein und sein Team nach der Hauptrunde sogar der erste Platz. In dieser Saisonphase waren Andrej König (13,54 Punkte pro Spiel im Schnitt) und der neue britische Power-Forward Malcom Delpeche (11,55) die besten Scorer bei den Baskets. Beeindruckend waren dann die Leistungen der Münsteraner bislang in den Play-offs. In jeweils nur zwei Spielen wurden die Löwen aus Erfurt (Achtelfinale) und der FC Bayern München II (Viertelfinale) ausgeschaltet.

Das Team hat zuletzt 13 Siege in Folge verbucht und gilt als sehr heimstark (12 Siege in Serie). Seit 2012 ist Philipp Kappenstein – im Hauptberuf Lehrer an einem Gymnasium in Münster – Coach der Baskets. Dem 39-Jährigen wird eine große Trainerkarriere in Deutschland prophezeit. Das aktuelle Team resultiert noch aus dem personellen Gerüst der Regionalliga-Meistermannschaft. Neu kamen lediglich vor einem dreiviertel Jahr Jo Cooper (USA, Point-Guard), der Spanier Marco Porcher (Shooting-Guard, vom Regionalligisten Herten) und der Brite Malcom Delpeche (Power-Forward, zuletzt beim Reginalligisten Grevenbroich.