Basketball: TV Lich verkauft ProB-Lizenz an Gießen 46ers / Neustart in der Regionalliga

Der TV 1860 Lich hat seine ProB-Lizenz an die Gießen 46ers verkauft. Damit müssen die Wiha Panthers VS das Thema ProB für die Saison 2017/18 wohl endgültig abschließen.

Am Donnerstag herrschte bei allen Beteiligten noch Stillschweigen. Am Freitag gaben der TV Lich und die Gießen 46ers dann eine gemeinsame Mitteilung heraus, in der sie bekannt gaben, dass die Teilnahmeberechtigung des "TV 1860 Lich auf die Gießen 46ers GmbH und Co. KG übertragen" wird.

Damit ist die ProB-Tür für die Doppelstädter verschlossen. "Es macht keinen Sinn, jetzt noch einen weiteren Vorstoß zu wagen", findet Noch-Geschäftsführer Frank Singer. Nun wird der amtierende Meister erneut in der 1. Regionalliga Südwest antreten. "An diesem Plan hat sich nichts geändert", verdeutlicht Singer. Auch daran nicht, dass er für diesen Fall nicht mehr als Geschäftsführer zur Verfügung steht. "Ich werde ins zweite Glied rücken", bestätigt er.

Coach Alen Velcic ist dagegen nur noch wütend: "Der Sport ist bei der ganzen Geschichte auf der Strecke geblieben", sagt er. "Die Leidtragenden sind die Spieler und Fans." Daniel Müller nennt er einen "Blender und Heuchler". Dieser habe dem TV Lich empfohlen, die Lizenz an Gießen zu geben – und eben nicht an Schwenningen. Außerdem behauptet er, dass die Lizenz umsonst übertragen wurde.

Zu dem Preis, der bezahlt wurde, macht Gießens Geschäftsführer Heiko Schelberg "keine Angaben".

Beim TV Lich scheint es bei diesem Thema zu Unstimmigkeiten gekommen zu sein. Die beiden Abteilungsleiter der Basketball-Sparte des TV 1860 Lich, Annette Gümbel und Christian Knaus, sind gemeinsam von ihren Posten zurückgetreten. Zu den Gründen wollen sie sich jedoch nicht äußern.

In Villingen-Schwenningen bauen die Verantwortlichen nun auf eine Trotzreaktion. "Wir werden den Aufstieg erneut schaffen", bleibt Singer optimistisch. Ob Alen Velcic für eine weitere Regionalliga-Saison als Coach zur Verfügung steht, lässt dieser nach wie vor offen.

Für die Gießen 46ers beginnt nun das Nachlizenzierungsverfahren für die 2. Basketball-Bundesliga. Deren Geschäftsführer Daniel Müller ist froh, "dass die Hängepartie endlich vorbei ist". Dass die 46ers Probleme damit haben werden, die ProB-Lizenz zu bekommen, glaubt er nicht. Immerhin spielt die erste Mannschaft in der Bundesliga und würde somit alle organisatorischen Voraussetzungen erfüllen. So sieht es auch Heiko Schelberg: "Wir sind zuversichtlich, dass wir die Lizenz erhalten." Auch, dass die ProB-Ligisten für deren Teilnahme stimmen werden.