An einer angeblichen Südpol-Expedition des baden-württembergischen Extremsportlers Martin Szwed mehren sich Zweifel. (Symbolfoto) Foto: dpa

Sportler Martin Szwed aus Balingen räumt Fotomanipulation ein. 33-Jährigem droht Bußgeld von 50.000 Euro.  

Balingen - An einer angeblichen Südpol-Expedition des baden-württembergischen Extremsportlers Martin Szwed mehren sich Zweifel. Ein Foto, das ihn vor einem Schild am Südpol zeigen soll und das er selbst zur Verfügung gestellt hatte, sei eine Montage, räumte Szwed am Donnerstag auf Nachfrage in einer E-Mail ein.

Szwed (33) nimmt aber bisher seine frühere Aussage nicht zurück, am Südpol gewesen zu sein und auf dem Weg dorthin einen Rekord aufgestellt zu haben. Sowohl die angebliche Rekordzeit von weniger als 15 Tagen als auch seine generelle Anwesenheit am Südpol werden allerdings seit einiger Zeit bezweifelt, auch vom bisherigen Rekordhalter Christian Eide aus Norwegen.

Nach öffentlichen Äußerungen Szweds hatte das Umweltbundesamt (UBA) ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren gegen ihn eingeleitet. Bei dem Amt müssen Reisen in die Antarktis angemeldet werden.

Über die Auseinandersetzung mit dem UBA wurde auch Szweds Foto verbreitet. Auf Nachfrage schrieb der Extremsportler nun: "Dass das Foto vor dem Südpol-Schild eine Montage war, ist kein Geheimnis."

Szwed droht, sollte er unangemeldet am Pol gewesen sein, ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. Das UBA wartet nach Angaben eines Sprechers vom Donnerstag noch auf Informationen Szweds über die angebliche Expedition: "Wir rechnen damit, dass der Sachverhalt sich in den nächsten zwei Wochen klären lässt."

Laut dem Reiseveranstalter Amical alpin hatte Szwed am 5. Januar den Mount Vinson, den höchsten Berg der Antarktis, erklommen. Wenig später verliert sich seine derzeit überprüfbare Spur. Die Gipfelbesteigung sei bekannt gewesen und kein Teil des UBA-Verfahrens, sagte der Sprecher des Amtes.