Früher war das Beck-Haus Mittelpunkt der inzwischen aufgelösten evangelischen Kirchengemeinde Balingen-Ost. Ab dem Herbst könnten darin zwei provisorische Betreuungsgruppen Platz finden. Genau wird dies aber erst kommende Woche im Gemeinderat besprochen. Archivfoto: Schnurr Foto: Schwarzwälder Bote

Familie: Drei provisorische Kita-Gruppen sind vorgesehen / Langfristige Lösung durch Pestalozzi-Anbau

Balingen. Es wird eng in den Balinger Betreuungseinrichtungen: Ab dem kommenden Kindergartenjahr werden in der Stadt zusätzliche Plätze benötigt.

Mehr Kinder bedeuteten auch die Notwendigkeit zum Ausbau des Angebots, verdeutlichte Oberbürgermeister Helmut Reitemann am Dienstag im Verwaltungsausschuss. Mit zwei Krippengruppen in Engstlatt und einer Gruppe in Roßwangen sind rechnerisch bereits 60 Plätze hinzugekommen – faktisch 30, weil Kinder unter drei Jahren formal zwei Betreuungsplätze belegen.

Den weiter wachsenden Bedarf wollen Verwaltung und Gemeinderäte kurzfristig decken, in dem drei zusätzliche, provisorische Kita-Gruppen in Gebäuden der evangelischen Kirche eingerichtet werden. Die Mitglieder des Ausschusses, der zum ersten Mal in neuer Zusammensetzung tagte, haben einstimmig dafür votiert, dass wie angedacht eine provisorische Gruppe im Weilstettener Gemeindehaus eingerichtet wird.

Die Gemeinderätin Natalie Hahn (SPD) wies darauf hin, dass dann aber auch ein Ausweichquartier für die Jugendgruppe gefunden werden müsse, die bislang freitagabends einen Raum im Gemeindehaus nutzt: "Die sind jetzt im Prinzip obdachlos." Sie habe deshalb ein "Hilferuf" von Pfarrer Dirk Hahn erreicht – der in der Ausschusssitzung sogleich beantwortet wurde: Die Jugendgruppe, die es seit mehr als zehn Jahren gibt, kann künftig freitagabends einen Raum im Feuerwehr- und Vereinshaus nutzen, sagte Weilstettens Ortsvorsteher Wolfgang Schneider zu.

Zudem könnten zwei Betreuungsgruppen im nach der Auflösung der Kirchengemeinde Balingen-Ost nicht mehr gebrauchten Johann-Tobias-Beck-Haus Platz finden. Als kurzfristige Lösung wäre dessen Umbau jedoch mit zu hohen Investitionen verbunden, wie OB Reitemann in der Sitzung erläuterte. Deshalb werde noch nach Alternativen geschaut.

Im Verwaltungsausschuss wurde diese Frage von der Tagesordnung genommen. Im Detail soll darüber der Balinger Gemeinderat in seiner Sitzung am kommenden Dienst sprechen.

Generell, erbrachte die Diskussion am Dienstag, sind in den südlichen Stadtteilen Balingens aber langfristige Lösungen erforderlich, nicht nur Provisorien. Konkret ist an einen Anbau am Pestalozzi-Kindergarten gedacht: Ältere Pläne dafür würden aktualisiert, führte Familienamtsleiter Harry Jenter aus.

Im kommenden Frühjahr könne der Balinger Gemeinderat voraussichtlich darüber entscheiden. Die Zeit der Provisorien wäre dann auf eine Planungs- und Bauzeit von zwei bis drei Jahren beschränkt.