Wanderer blicken auf die Burg Hohenzollern: Im Zollernalbkreis werden laut IHK die Übernachtungszahlen weiter steigen. Foto: Bitzer Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: IHK Reutlingen stellt Tourismusprognose für Region vor / Zollernalbkreis wird immer beliebter

Die Region Neckar-Alb kann 2030 mit rund 2,3 Millionen Übernachtungen rechnen. Das sind etwa 450 000 mehr als derzeit und entspricht einem jährlichen Zuwachs von 1,7 Prozent. Das zeigt eine von der Reutlinger Industrie- und Handelskammer (IHK) in Auftrag gegebene Untersuchung.

Zollernalbkreis/Reutlingen. "Die Prognose ist eine gute Nachricht für den Tourismus auf der Schwäbischen Alb, weil wir in den kommenden Jahren im Schnitt mit wachsendem Zuspruch seitens der Gäste rechnen dürfen", sagt Max-Richard Freiherr Rassler von Gamerschwang, Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses.

Das errechnete Szenario bewege sich in einer Spanne von 1,2 Prozent (plus 309 000 Übernachtungen) und 2,1 Prozent (plus 588 000 Übernachtungen). Einen bedeutenden Anteil haben in der Prognose die Gäste aus dem Ausland. Von derzeit 250 000 Übernachtungen soll ihr Anteil auf 320 000 steigen. Stärkste touristische Gruppe aus dem Ausland bleiben auch 2030 die Schweizer. Die Zahl der chinesischen Touristen weist hingegen die höchsten Wachstumsrate auf.

"Der Zuwachs ist in der weiteren strategischen Entwicklung des regionalen Übernachtungsmarkts zu berücksichtigen", zeigt sich Rassler überzeugt. "Wir wollen im nationalen und internationalen Wettbewerb oben mitspielen. Dafür brauchen wir auch in Zukunft zeitgemäße und unterschiedliche Übernachtungskonzepte."

Aus Sicht der IHK bedarf es dafür eines guten Mixes aus der Modernisierung bestehender Kapazitäten und der Entwicklung neuer Angebote. In der Region seien derzeit unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. Im Raum Reutlingen-Metzingen sollen in nächster Zeit mehrere Projekte realisiert werden und damit Bettenkapazität hinzukommen. Im Landkreis Tübingen sei die Zahl der Schlafgelegenheiten zuletzt leicht rückläufig. Im Zollernalbkreis sei der Wunsch von Unternehmen zu vernehmen, dass es mehr Auswahl bei der Unterbringung von Geschäftskunden geben sollte. Hier seien seit längerem Entwicklungen im Bereich Albstadt in der Planung und Umsetzung.

"Die Prognose sagt nicht: Wir brauchen in jeder Stadt zusätzliche Hotels. Sie gibt uns einen Rahmen, um uns regional aufzustellen", erläutert IHK-Tourismusexperte Matthias Miklautz die Untersuchung. Mit dem Wachstum an Gästen müssen aus seiner Sicht vor allem auch infrastrukturelle und marketingtechnische Voraussetzungen geschaffen werden.

Die Prognose bietet auch Zahlen für die drei Landkreise in der Region. Im Zollernalbkreis soll die Zahl der Übernachtung von derzeit 323 000 auf 393 000 steigen. Die Prognose sagt eine Spanne von 372 000 bis 414 000 Übernachtungen voraus.

Für den Landkreis Reutlingen wird ein Wachstum an Übernachtungen von derzeit 1,12 auf 1,39 Millionen erwartet. Die Spanne liegt zwischen 1,3 und 1,47 Millionen Übernachtungen. Für den Landkreis Tübingen werden 526 000 Übernachtungen (gegenüber aktuell 418 000) hochgerechnet. Die Spanne für 2030 bewegt sich zwischen 492 000 und 559 000.