Na klar, mit Blumen: Oberbürgermeister Helmut Reitemann (links) und Bürgermeister Reinhold Schäfer nehmen Brigitte Witzemann beim Abschied in die Mitte. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Frühere Ordnungsamtsleiterin verabschiedet

Balingen (mai). Bewegendes Adieu: 46 Jahre nach ihrem Einritt in die Dienste der Balinger Stadtverwaltung ist Brigitte Witzemann am Dienstagabend im Rahmen der Gemeinderatssitzung offiziell verabschiedet worden. Für ihren steten Einsatz, zuletzt als Leiterin des Ordnungsamts, dankte Oberbürgermeister Helmut Reitemann und hob dabei besonders hervor, dass Witzemann in den Reihen der Kollegen aufgrund ihrer menschlichen und kooperativen Art allseits geschätzt worden sei.

Ihren Schreibtisch geräumt hat Brigitte Witzemann bereits im Oktober, mit Erreichen des 63. Lebensjahrs. Auf die Frage Reitemanns, ob sie schon Gefallen gefunden habe an der neuen Lebensphase, sagte sie zunächst nichts – stattdessen stellte der OB fest: "Sie strahlt." Später sagte Witzemann, dass sie nunmehr ein "unbeschwertes, leichtes Lebensgefühl" verspüre – und es genieße, einfach einmal nichts zu tun.

Witzemann absolvierte von 1971 an zunächst ihre Ausbildung bei der Stadtverwaltung. Nach Stationen bei der Kämmerei und dem Rechnungsprüfungsamt wechselte sie 1990 zum Amts für öffentliche Ordnung. Bis 2006 war sie stellvertretende Leiterin, seit 2007 die Chefin von 40 Mitarbeitern. Die Aufgaben des Amts sind vielschichtig – vom Bürgerbüro über Gewerbeanmeldungen über Waffen bis hin zu Wahlen. Witzemann war zudem Ansprechpartnerin für Polizei und Feuerwehr – und dabei, so Reitemann, "immer da, wenn’s brannte", und zwar oft buchstäblich.

Mit Einsatz, Kreativität und dem oftmals notwendigen kommunalpolitischen Gespür habe Witzemann das Ordnungsamt geleitet, sagte Reitemann. Sie sei nicht nur wegen ihrer fachlichen Kompetenzen, sondern auch als Mensch geschätzt worden – wie sehr, das zeigte sich am Dienstagabend: Vertreter der Feuerwehr und der Polizei sowie zahlreiche ehemalige Kollegen verfolgten die Verabschiedung im Gemeinderat, spendeten Applaus und gingen mit ihrer früheren Chefin noch einen Happen essen.

Witzemann sagte im Gremium, dass ihr der Abschied schwergefallen sei. Die Berufsjahre seien gut, erfüllt, oft auch anstrengend gewesen – und zugleich wie im Flug vergangen. Sie habe das Glück gehabt, Teil eines funktionierenden Teams gewesen zu sein – "als Einzelkämpferin wären die Aufgaben und die Amtsleitung nicht machbar gewesen".