Sie stellen die "Fridays-for-Future"-Demo am Freitag in Balingen mit auf die Beine (von links): Jeremy Ude, Larissa Beil, Lukas Fischer und Marie-Michelle Ude. Foto: Roth

Balinger Schüler zeigen am Freitag auf dem Marktplatz ihre Präsenz.

Balingen - "Wieso sollten wir für eine Zukunft lernen, die es vielleicht bald nicht mehr gibt, wenn niemand etwas dafür tut, die Umwelt zu retten?" ist ein Zitat der schwedischen Schülerin Greta Thunberg. Sie hat die Bewegung "Fridays for Future" ins Leben berufen. Seit August 2018 bestreikt sie jeden Freitag den Schulunterricht, um sich für den Klimaschutz einzusetzen. Diese Protestaktion ist nun auch in Balingen angekommen. Am Freitag, 22. Februar, demonstrieren Schüler und Studenten ab 11 Uhr auf dem Marktplatz.

Jeremy Ude und seine Schwester Marie-Michelle haben diese Bewegung nach Balingen gebracht. "Es war eine spontane Idee: In der Klasse meiner Schwester wurde darüber diskutiert, wieso in Balingen noch kein Streik geplant ist", sagt Jeremy Ude. In den vergangenen Wochen organisierten Schüler und Studenten in Albstadt und Tübingen Demonstrationen. Der 19-Jährige erstellte für die Tübinger "Friday-for-Future-Gruppe" Werbeplakate und trat dadurch mit ihnen in Kontakt. Mit der Tübinger Organisatorin besprach er die Struktur des Streiks.

Kurze Zeit später gründeten die Geschwister eine WhatsApp-Gruppe, in die Interessierte beitreten konnten. Zu ihrer Überraschung haben sich nach wenigen Tagen bereits mehr als 100 Interessierte angeschlossen. Mittlerweile zählt die Gruppe mehr als 300 Mitglieder. Alle mit dem großen Interesse, sich für die Umwelt stark zu machen.

"Ich finde es toll, wie viele Schüler sich endlich für den Naturschutz einsetzen", freut sich Jeremy Ude. Er habe schon in seiner Schulzeit kritisiert, dass der Bildungsplan dieses Thema zu wenig aufgreift. Er und seine Schwester befassen sich schon längere Zeit mit dem Thema Klimawandel, der vegetarischen und veganen Ernährung sowie damit, wie man die Umwelt schützen kann.

Zwölf Organisatoren aus verschiedenen Schulen in Balingen planen die Protestaktion für diesen Freitag. "Schade ist, dass wir keinen Demozug machen können, da man innerhalb von wenigen Minuten durch die Fußgängerzone läuft und es auch keine großen Ämter gibt", erklärt Ude. Geplant sei, dass Reden gehalten werden und vom Stadtkirchturm aus Fotos von der Menschenmenge gemacht werden. "Es ist nur schwierig einzuschätzen, wie viele kommen werden", erklärt der Umweltaktivist. "Wir wollen auch keine Vorbilder sein, sondern hauptsächlich etwas bewirken", so Mitorganisator Lukas Fischer.

Bei der Planung der Demonstration habe es mit der Stadt Balingen, dem Ordnungsamt und den Schulen keine Probleme gegeben. Schüler, die sich am Freitag beteiligen möchten, müssen sich aber aus versicherungstechnischen Gründen durch ihre Eltern beurlauben lassen. So wird es zumindest am Gymnasium gehandhabt.