Volle Messehalle gleich am ersten Tag: Die "Visionen" sind für Schulabgänger und Ausbilder gleichermaßen attraktiv. Foto: Ungureanu

Bei 14. Auflage für den Zollernalbkreis ist Platz in Halle und auf Freifläche restlos ausgereizt.

Balingen - 140 Aussteller, ein erweitertes Außenzelt, Infostände auf der Freifläche: Die Kapazitäten der Balinger Messehalle sind bei der 14. Auflage der "Visionen" ausgereizt. Die Bildungsmesse für Schulabgänger aus dem Zollernalbkreis ist am Donnerstagmorgen eröffnet worden.

Jeder könne heutzutage Einsteins Relativitätstheorie erklären, sagte Landrat Günther-Martin Pauli bei der Eröffnung, "aber keiner kann einen kaputten Wasserhahn reparieren." Anders gesagt: Theoretiker gebe es viele, Fachleute würden in der Praxis hingegen fehlen. Um das zu ändern, würden hier vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten vorgestellt. Dass die Bildungsmesse von Jahr zu Jahr gewachsen sei, sei zweifellos auch ein Verdienst der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG): Das Interesse an den "Visionen" sei auf Seiten der Unternehmen und Bildungseinrichtungen heute größer als je zuvor: "Wir mussten manchen absagen, das hat uns sehr weh getan."

"Visionen", sagte Volker Schebesta (CDU), Staatssekretär im baden-württembergischen Kultusministeriums, sei für die Eltern und Kinder ein "großes Wort": Es zeige, wie weit manchmal der Weg sei bis hin zu der Vorstellung, "was man im Leben erreichen will". Landesweit, so Schebesta, würden 300000 Fachkräfte in unterschiedlichen Berufen fehlen. Um so wichtiger sei eine Messe wie diese, wo Schulabgänger aus erster Hand erfahren, wie es ist, in einem bestimmten Beruf zu arbeiten.

8700 Studiengänge und Tausende Ausbildungsberufe werden vorgestellt

Fragebögen zu Berufswünschen und zur Selbsteinschätzung gebe es in den Schulen zuhauf. "Aber wer kennt schon den Arbeitsplatz seiner Eltern? Das geht heutzutage in vielen Fällen schon aus Sicherheitsgründen nicht." Nicht nur "hoch gerankte Traumberufe" würden vorgestellt, sondern 8700 Studiengänge und Tausende Ausbildungsberufe und unzählige duale Ausbildungsmöglichkeiten: "Da kann jeder etwas finden, das ihn interessieren könnte." Den zukünftigen Beruf oder Bildungsweg im Vorfeld zu kennen, sei allein schon darum wichtig, weil so Studien- oder Ausbildungsabbrüche vermieden werden könnten.

Carina Mayer, Projektleiterin der "Visionen" bei der WFG, verwies auf die Sponsoren, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre, und auf die Auszubildenden der Firma Bizerba, die seit Jahren bei der Bildungsmesse aktiv sind.

Berufen von A wie Altenpfleger bis Z wie Zimmerer

Um den Schulabgängern, die bereits am ersten Messetag in die Halle strömten, klar zu machen, was bei einer Ausbildung auf sie zukommt, standen an den Infoständen auch Auszubildende aus anderen Betrieben und Unternehmen für Gespräche zur Verfügung. Neben zahlreichen Berufen von A wie Alltagsbetreuer oder Altenpfleger bis Z wie Zimmerer oder Zollbeamter gibt es an den drei Messetagen auch Kurzvorträge rund um Bewerbung, Ausbildung, Berufswahl oder Studium sowie ein interessantes Rahmenprogramm.

Dazu gehören unter anderem Vorführungen von Holzarbeiten durch die Forstausbildungsstelle der Stadt Albstadt, eine Präsentation der Straßenmeistereien Balingen und Lautlingen, Vorführungen des DRK-Rettungsdiensts oder die Suchtprävention des Landratsamts, das bei der Messe mit seinem "Saftladen" präsent ist, alkoholfreie Cocktails serviert und die Möglichkeit bietet, einen Partypass im Scheckkartenformat zu erstellen. Besucher haben zudem die Möglichkeit, eine kostenlose Fotocard anfertigen zu lassen, ihre Bewerbungsmappen checken zu lassen, oder sich in einer der vielen Info-Trucks von Metall- und Elektroindustrie, Bundeswehr, Logistikgruppe Barth oder DEHOGA zu informieren. Das Catering hat der b2-Biomarkt übernommen.

 Die Bildungsmesse "Visionen - Wege nach dem Schulabschluss" ist an diesem Freitag von 9 bis 16 Uhr geöffnet, und am Samstag von 9 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.