Brandschutz-Maßnahmen am Landratsamt in Balingen kosten rund eine Million Euro

Von Gert Ungureanu

Zollernalbkreis. Das Landratsamt entspricht den aktuellen Brandschutzvorgaben nicht. Im Gegenteil: Bei der Brandverhütungsschau waren in dem 30 Jahre alten Hauptgebäude gravierende Mängel festgestellt worden (wir haben berichtet).

Nachdem die notwendigen Maßnahmen mit der Baurechtsbehörde der Stadt Balingen abgestimmt worden sind, kann im nächsten Jahr mit der Umsetzung begonnen werden. Geschätzte Kosten: rund eine Million Euro.

Unter anderem stelle das zu den Büros hin offene Foyer im Fall einer Verrauchung eine ernstzunehmende Gefahr dar, hieß es in der Bewertung. Die Rauchschutzverglasung im Bereich der Treppenhäuser sei baurechtlich nicht zulässig. Sie müsste durch eine Spezialverglasung oder eine geschlossene Wand ersetzt werden.

Darüber hinaus müssten die Holzverkleidungen an den Decken und Wänden der Flure wegen der daraus resultierenden Brandlast entfernt werden. Und damit nicht genug: Auch die Melderdichte der Brandmeldeanlage sei aus heutiger Sicht zu gering, zusätzliche Brandschutztüren müssten angebracht werden.

Das Ingenieurbüro Riesener war daraufhin beauftragt worden, anhand einer Brandsimulation ein Brandschutzkonzept zu erarbeiten. Unter anderem sollte festgestellt werden, wie sich der Rauch in dem Gebäude ausbreitet und welche zwingend notwendigen Maßnahmen daraus abzuleiten sind.

In dem Konzept, das vom Ingenieurbüro ausgearbeitet wurde, sind auch verschiedene Nutzungseinheiten und Brandbekämpfungsabschnitte festgelegt, um die Umbaumaßnahmen und damit auch die Kosten im Rahmen zu halten.

Brandschutz ist aber nicht alles: Parallel dazu sollen dringend notwendige Modernisierungsmaßnahmen erledigt werden. Nach Angaben der Verwaltung müssen unter anderem die Bodenbeläge erneuert, die Toiletten saniert und der Eingangsbereich neu gestaltet werden. Zudem sollen auch einige Gruppenbüros mit sechs bis acht Arbeitsplätzen eingerichtet werden, um so "Freiräume" für dringend notwendige Besprechungszimmer im Landratsamt zu schaffen.

Für die Modernisierungsarbeiten waren im Haushalt 2015 500 000 Euro vorgesehen. Im Zuge der Haushaltsberatungen wurde der Planansatz allerdings um 200 000 Euro reduziert.

Die Verwaltung will die Detailplanung für die Brandschutzmaßnahmen und Modernisierungsarbeiten in der nächsten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses des Kreistags vorlegen.

Sobald es vom Gremium dafür grünes Licht gibt, werden die einzelnen Maßnahmen ausgeschrieben. Die Verwaltung geht davon aus, dass mit den Arbeiten voraussichtlich im nächsten Sommer begonnen werden kann.