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Mehr Patienten und bessere Leistungsvergütung führen zu geringeren Verlusten

Das Jahresergebnis des Zollernalb-Klinikums für 2018 weist gegenüber 2017 eine Verbesserung um gut eine halbe Million Euro aus.

Zollernalbkreis. Die Geschäftsführung des Zollernalb-Klinikums legt dem Kreistag die Jahresrechnung mit einem Verlust von rund 3,8 Millionen Euro zur Genehmigung vor – das ist gut eine halbe Million weniger als im Jahr 2017.

Im vergangenen Jahr seien 753 stationäre Patienten mehr behandelt worden als im Jahr davor, teilt die Klinik-Geschäftsleitung mit. "Für diese Entwicklung danken wir den Patienten, die uns das Vertrauen geschenkt haben", sagen die beiden Klinik-Geschäftsführer Gerhard Hinger und Manfred Heinzler. Dank gebühre auch den Mitarbeitern, die diesen Leistungszuwachs mitgetragen hätten. Rund ein Drittel der Verbesserung sei zudem auf den erhöhten Landesbasisfallwert zurückzuführen, nach dem die Krankenhausleistungen abgerechnet werden. Damit seien erstmals wieder die steigenden Personalkosten abgedeckt worden. In den vergangenen Jahren sei die Schere zwischen Personalkosten und den Erlösen im Rahmen des Landesbasisfallwerts weit auseinander gegangen.

Schwerpunktbildung und Zentralisierung würden auf gesundheitspolitischer Ebene weiterhin verfolgt: Die Strukturvorgaben würden mit der Hauptargumentation der Qualitätssteigerung schrittweise umgesetzt, Krankenhäuser ohne entsprechende Strukturvoraussetzungen seien von der Leistungsvergütung ausgeschlossen. Das habe teilweise gravierende Auswirkungen auf die Versorgung in der Region und wichtige Leistungsbereiche an den Krankenhäusern. Als Beispiel wird der Beschluss des gemeinsamen Bundesausschusses vom 19. April 2018 zur Notfallversorgung genannt. Die Folge: Ein Drittel der Krankenhäuser soll keine Notfälle mehr behandeln dürfen.

Auf die Neuordnung der Notfallversorgung, die durch den Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossen worden sei, habe sich das Zollernalb-Klinikum gut vorbereitet.

Dem Aufsichtsratsvorsitzenden Landrat Günter-Martin Pauli ist bewusst, dass die positive Entwicklung ohne das Engagement der Mitarbeiter nicht möglich gewesen wäre. "Wir danken dem gesamten Team des Zollernalb-Klinikums für den Einsatz", sagt er: "Der Weg, den die Geschäftsführung eingeschlagen hat, ist richtig. Die positive Zielführung fruchtet."

Das gute Rechnungsergebnis dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich das Klinikum weiterhin konsequent und zielorientiert entwickeln müsse: Vorerst gelte es, die Attraktivität der beiden Klinik-Standorte zu erhalten, solange diese Struktur Bestand habe, betonen die beiden Geschäftsführer. Das Zentralklinikum werde weiterverfolgt, die Weiterentwicklung der medizinischen Strukturen stehe vorne an. "Wir stellen uns der Herausforderung entsprechend der gesundheitspolitischen Vorgaben", versichern Hinger und Heinzler. Die Vergütung der Leistungen werde zunehmend strengeren Struktur- und Prozesskriterien folgen. Nur wenn diese durch den Landkreis und das Zollernalb-Klinikum zeitnah erfüllt würden, könne eine adäquate Versorgung sichergestellt werden, die einer ausreichenden Wirtschaftlichkeit standhalte.