Grund zum Jubeln hatten gestern Abend die Spieler der TSG Balingen. Sie schlugen den SSV Ulm mit 2:1. Foto: Kara

Oberliga: Balingen gewinnt auch drittes Flutlichtspiel mit 2:1 gegen Regionalliga-Absteiger Ulm. Mit Trainerstimmen.

TSG Balingen – SSV Ulm 1846 2:1 (2:0). Drittes Flutlichtspiel, dritter 2:1-Sieg: Auch gegen den SSV Ulm bleiben die Balinger Oberliga-Kicker dank zweier Standards erfolgreich und schieben sich in der Tabelle auf Rang drei vor.

Die erste Gelegenheit hatten zunächst die Gäste durch einen Kopfball von David Braig, der knapp drüber ging.

Doch dann zeigte die TSG mal wieder ihre Gefährlichkeit bei Standards: In der zehnten Minute schoss Manuel Pflumm einen Freistoß aus 25 Metern über die Mauer an den Pfosten, der Nachschuss von Andreas Kohle wurde geblockt (11.). Aber vier Minuten später war es soweit. Nach einem Foul an Kaan Akkaya gab es Freistoß auf der linken Seite. Turan Sahin schlug den Ball an den ersten Pfosten, wo Kohle per Kopf zum 1:0 ins Netz verlängerte (15.).

Die Gäste mussten nun das Spiel machen und antworteten mit wütenden Angriffen. Glück hatte die TSG, dass Elias Weichler mit einem Hammer aus 30 Metern nur die Latte traf (21.). Die Ulmer Spielweise kam Balingen entgegen, das nach Ballgewinn schnell umschaltete und konterte. So wie in der 34. Minute, als Jonas Wiest in den Lauf von Marc Pettenkofer spielte, dessen Schuss gerade noch geblockt wurde.

Aber auch die "Spatzen" hatten ihre Gelegenheiten. In der 36. Minute legte Dennis Werner einen langen Ball ab auf Braig, der aber aus 15 Metern knapp am langen Pfosten vorbeischoss. In der 41. Minute gab es erneut einen Freistoß für die TSG: Jonas Wiest brachte den Ball von der rechten Seite direkt aufs Tor, SSV-Torhüter Holger Betz verschätzte sich, und so schlug der Ball unter die Latte zum 2:0 für die TSG ein.

Nach der Pause nahm die Partie schnell wieder Fahrt auf. Ulm versuchte nun, Druck aufzubauen, und das gab der TSG Gelegenheit zu Kontern. So spielte Schreyeck einen schönen Diagonalpass auf die rechte Seite zu Wiest, der direkt abzog. Doch Goalie Betz lenkte den Ball noch zur Ecke (49.). Auf der Gegenseite kam Braig nach einer Flanke frei zum Kopfball, setzte das Leder aber neben das Tor.

In der Folge überließ es die TSG den Gästen, das Spiel zu machen, die aber mit dem vermehrten Ballbesitz nicht viel anfangen konnten, da Balingen defensiv gut stand.

Fast wäre Pettenkofer in der 66. Minute die Entscheidung geglückt. Er tauchte nach einem Ballgewinn alleine vor Goalie Betz auf, der mit einer klasse Fußparade das 3:0 verhinderte. Wenig später bot sich Wiest und dem eingewechselten Marc Wissmann nach Konfusion im Ulmer Strafraum die nächste gute Gelegenheit, aber sie brachten den Ball nicht an Betz vorbei. Ulm probierte in der Schlussphase zwar noch einmal alles und schaffte in der 89. Minute den 1:2-Anschlusstreffer durch Braig. Nun wurde es spannend, denn der SSV hatte durch Benjamin Sturm sogar die Chance zum 2:2-Ausgleich. Aber mit einer klasse Parade hielt TSG-Torhüter Julian Hauser seiner Mannschaft den Sieg fest.

Statistik:

TSG Balingen: Hauser; Eisele, Akkaya, Mundt, Pflumm, Schreyeck, Foelsch, Pettenkofer, Wiest (77. Madegwa), Sahin (68. M. Wissmann), Kohle (87. Krauß).

SSV Ulm 1846: Betz; Hess, Sturm, Laubmeier (46. Özkaya), Coban, Braig, Werner, Ludmann, Hegen (80. Peruzzi), Heidecker, Weichler (Malheiro). Tore: 1:0 Kohle (15.), 2:0 Wiest (41.), 2:1 Braig (89.).

Schiedsrichter: Justus Zorn (Freiburg).

Trainerstimmen:

Matthias Zahn (TSG Balingen): "Wir haben uns vor dem Spiel ganz klar vorgenommen, dass es das Ergebnis ist, das für uns zählt. Im letzten Spiel gegen Freiberg haben wir phasenweise etwas den Kopf vermissen lassen. Das war heute anders. Wir haben sehr diszipliniert gespielt. Zuallererst hat jeder seinen Job erledigt. Wir wussten im Voraus, wenn das jeder macht, dann haben wir auch genug individuelle und taktische Qualität, um immer was zu reißen und ein Tor zu erzielen. Sei es aus Standards oder aus Kontern, oder über einen Positionsangriff. Das einzige, was ich bemängeln muss, ist, dass die Qualität der Konter in der zweiten Halbzeit nicht so gut war. Aber wir wollten das Spiel gewinnen, und das haben wir auch hinbekommen."

Stefan Baierl (SSV Ulm): "Meine Mannschaft und ich wussten genau wie Balingen Fußball spielt. Dass es eine sehr rustikale Mannschaft ist, die auch einen rustikalen Spielstil pflegt. Da müssen wir uns den Vorwurf gefallen lassen, dass wir das nicht unterbunden haben. Wir wussten, dass Balingen die Tore entweder durch Standardsituationen erzielt, oder durch Konter. Doch wir haben ihnen den Gefallen getan und vor dem 1:0 ein dummes Foul gemacht und beim 2:0 dann wieder. Und das in einer Phase, in der wir das Spiel richtig gut im Griff hatten. Aber wir haben die letzte Überzeugung und Konsequenz vermissen lassen, ein Tor zu machen und das Ding zu drehen. Aber wir entwickeln eine neue Mannschaft, da steht das Ergebnis nicht an erster Stelle. Die Niederlage in Balingen wird uns nicht umwerfen. Wir werden daraus lernen."